Häuser und Höfe in Bermuthshain

Eine lückenlose Geschichte aller alten Bauernhöfe in Bermuthshain und ihrer Besitzer im Lauf der Zeit lässt sich erst ab dem Jahr 1818 schreiben. Aus diesem Jahr datiert das erste bekannte Brandkataster über die Gebäude in der Gemarkung Bermuthshain. Ältere Quellen wie im Fall der Nachbargemeinde Crainfeld deren bereits 1722 aufgestelltes Grundbuch, sind nicht vorhanden oder, falls sie existiert haben, verloren.

Drei weitere Brandkataster bzw. Feuerversicherungsbücher wurden noch bis zur kommunalen Gebietsreform 1971/72 aufgestellt, und zwar in den Jahren 1861, 1899, und ab 1953. Somit ist es möglich, die Baugeschichte der einzelnen Hofreiten und die Abfolge der Besitzer zwischen 1818 und 1971 lückenlos zu rekonstruieren. Im Jahr 1820 erstellte der Amtsgeometer Wilhelm Friedrich Rübsamen zudem Handrisse von Häusern in Bermuthshain und den dazu gehörenden Grasgärten, wie sie zu diesem Zeitpunkt bestanden. 1832 wurde durch den Geometer Friedrich Knewitz schließlich die erste Parzellkarte der Gemarkung Bermuthshain fertiggestellt. Sie enthält in der Karte der Flur I eine genaue Darstellung der Häuser und der Wege und Fußpfade im Ort.


Karte der Flur I der Gemarkung Bermuthshain aus dem Jahr 1832, gezeichnet von Friedrich Knewitz.

Nach dem Brandkataster von 1818 bestand Bermuthshain zu dieser Zeit aus 103 Hofreiten. Die Einwohnerzahl betrug 1825, also nur wenige Jahre später, nachweislich 520. Von den 1818 genannten 103 Bauernhöfen haben 73 kontinuierlich bis 1971 bestanden, die übrigen sind schon im 19. Jahrhundert, im Zusammenhang mit der Auswanderungsbewegung nach Nordamerika, abgebrochen worden. Andererseits sind bis zum Zweiten Weltkrieg neun Häuser neu entstanden.

Nachweislich erst mit dem Brandkataster von 1818 bekamen die Häuser in Bermuthshain auch eine amtliche Hausnummer. Und es dauerte bis 1899, ehe erstmals auch amtliche Straßenbezeichnungen (Hauptstraße, Nebenstraße, Straße nach Ober-Moos) eingeführt wurden. Die heutigen Straßennamen gehen im Wesentlichen auf die Neukatastrierung zwischen 1953 und 1957 zurück, wobei einige Straßen im Jahr 1978 als Folge der Gebietsreform umbenannt wurden.

Bereits Jahrhunderte vor der Einführung von Hausnummern und Straßennamen gab es in Bermuthshain wie auch anderswo jedoch ein Erkennungsmittel für die Häuser des Dorfes, den "Hausnamen" (auch "Dorfnamen"). Der Gebrauch von Hausnamen ist im deutschsprachigen Raum sogar älter als die der erst ab dem 12. und 13. Jahrhundert allmählich aufkommenden Familiennamen. Im Unterschied zu diesen war ein Hausname zudem ein eindeutiges individuelles Unterscheidungskriterium, zumal viele Personen- und Familiennamen im Dorf bis ins 20. Jahrhundert hinein in großen Zügen gleich waren. Im Großherzogtum Hessen wurde 1821 ein Beizeichen in Form einer römischen Ziffer eingeführt, die bei gleichlautenden Namen innerhalb einer Gemeinde als amtlicher Namensbestandteil geführt werden musste.

Die Hausnamen gingen im wesentlichen auf Familien- und Vornamen eines früheren Hausbesitzers, auf Berufsbezeichnungen, den Standort des Hauses, oder eine besondere Eigenschaft einer Person zurück. Sie schlossen alle in einem Haus lebenden Menschen und Generationen ein, ebenso die zum Hof gehörenden Äcker, Wiesen und das Vieh. Hausnamen konnten mitunter Jahrhunderte in Gebrauch sein, auch wenn die namensgebende Person längst vergessen war. Bei Umzügen innerhalb des Dorfes, wie sie vor allem im 19. Jahrhundert aufgrund der vielen Auswanderungen und Hausverkäufe vorkamen, wurden nicht selten auch die Hausnamen ins neue Haus "mitgenommen".


Blick auf Bermuthshain vom Roten Berg zu Beginn der 1930 Jahre. Ausschnitt aus einer Postkarte.

Die folgende Liste enthält alle bereits vor dem Zweiten Weltkrieg bestehenden Häuser und Höfe in Bermuthshain, geordnet nach den heutigen Straßennamen. Die Jahreszahlen unter "Nummerierung" sind den Katastern entnommen. Eine vom Entstehungsjahr des Katasters abweichende Zahl weist das Haus als Neubau aus. Die Jahreszahlen unter "Besitzer" bezieht sich, wenn möglich, auf das im Kataster genannte Jahr der Überschreibung bzw. des Besitzerwechsels.

Am Esch 8 - Hausname Luise

Nummerierung: 1911 Hauptstraße 1-8/10, 1913 Bahnhofstraße 12, 1953 Bahnhofstraße 12. Besitzer:  1911 Sebastian Oechler III., Tagelöhner, aus Bermuthshain (Stoffels). 1953 Richard Oechler (Sohn), Kulturbautechniker + Bürgermeister. Hausname: Abgeleitet von Luise Karoline Oechler geb. Schäfer, der Ehefrau des Hauserbauers. Nach diesem wurde das Haus anfänglich auch Stoffelshambast genannt. Interessantes: Das Haus wurde 1911 an der Straße zum Bahnhof neu erbaut.

Am Esch 9 - Hausname Imhofs

Nummerierung: 1927 Bahnhofstraße 19, 1953 Bahnhofstraße 9. Besitzer: 1927 Heinrich Imhof, Metzgermeister, aus Völzberg. 1955 Wilhelm Imhof (Sohn), Metzgermeister + Beigeordneter. Hausname: Abgeleitet vom Hauserbauer Heinrich Imhof. Interessantes: Das Haus wurde 1927 an der Straße zum Bahnhof neu erbaut. Von 1927 bis 1989 Metzgereibetrieb.

Am Esch 14 - Hausname Hämeljes

Nummerierung: 1913 Bahnhofstraße 18, 1953 Bahnhofstraße 14. Besitzer: 1913 Heinrich Hämel, Schneider, aus Bermuthshain (Schloarmellersch). 1958 Otto Hämel (Sohn), Maler + Weißbinder + Hausmetzger. Hausnamen: Abgeleitet vom Hauserbauer Heinrich Hämel. Interessantes: Das Haus wurde 1913 an der Straße zum Bahnhof neu erbaut.

Am Lüderbach 1 - Hausname Lufte

Nummerierung: 1843 Haus Nr. 107, 1861 Haus Nr. 76, 1899 Hauptstraße 15, 1953 Am Lüderbach 1. Besitzer: 1843 Andreas Bopp, Ackermann + Leinweber, aus Bermuthshain (Wänersch Haus). 1844 Nikolaus Blößer (Kauf), Ortsdiener, aus Hartmannshain. 1876 Johannes Jöckel (Kauf), Landarbeiter, aus Lanzenhain. 1902 Wilhelm Jöckel I. (Sohn), Maurer. 1942 Wilhelm Jöckel II. (Sohn), Maurer. Hausname:  Abgeleitet vom Elternhaus der Anna Maria Jöckel geb. Luft, deren Ehemann Johannes Jöckel das Anwesen 1876 erwarb.

Am Lüderbach 3 - Hausname Blumme

Nummerierung: 1853 Haus Nr. 106, 1861 Haus Nr. 13, 1899 Hauptstraße 13, 1953 Am Lüderbach 3. Besitzer: 1853 Peter Blum I., Schreiner, aus Bermuthshain (Scheffersch Haus/damals Elsemichels). 1880 Sebastian Blum (Sohn), Schreiner. 1905 Peter Blum II. (Sohn), Schreiner. 1949 Wilhelm Blum (Sohn), Schreiner. Hausname: Abgeleitet vom Hauserbauer Peter Blum I.. Interessantes: Von der Erbauung des Hauses bis in die 1970er Jahre wurde dort eine Schreinerei betrieben.

Am Lüderbach 8 - Hausname Joste

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 76, 1820 Haus Nr. 70, 1861 Haus Nr. 77, 1899 Hauptstraße 19, 1953 Am Lüderbach 8. Besitzer: 1818 Heinrich Schaub I., Holzdreher, aus Bermuthshain. 1847 Johannes Schaub (Sohn), Schreiner + Zimmermann + Totenbeschauer. 1857 Heinrich Schaub II. (Sohn), Dreher + Küfermeister. 1889 Andreas Jöckel II. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Ober-Moos. 1891 Sebastian Schmidt (Kauf), Landwirt + Gastwirt + Bürgermeister, aus Bermuthshain (Pittjes). 1899 Heinrich Jost (Kauf), Arbeiter, aus Herchenhain. 1928 Karl Bloß (Schwiegersohn), Arbeiter, aus Hörgenau. Hausname: Abgeleitet von Heinrich Jost aus Herchenhain, der das Haus 1899 erwarb. Der vorherige Hausname ist nicht überliefert.

Am Lüderbach 10 - Hausname Luftjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 77, 1820 Haus Nr. 71, 1861 Haus Nr. 78, 1899 Hauptstraße 17, 1953 Am Lüderbach 10. Besitzer: 1818 Christoph Oechler, Bäckermeister, aus Crainfeld (Schneidersch Haus). 1842 Sebastian Füg (Schwiegersohn), Ackermann, aus Bermuthshain. 1858 Andreas Füg (Sohn), Ackermann. 1871 Christoph Büttner (Kauf), Leinweber + Wollkratzer, aus Stadtlengsfeld (Ghzm. Sachsen-Weimar-Eisenach). 1886 Andreas Oechler VI. (Kauf), Spezereikrämer + Gastwirt + Beigeordneter, aus Bermuthshain (Götzjes). 1888 Sebastian Luft (Kauf), Schreiner, aus Bermuthshain (Ahlewegs Lufte). 1905 Balthasar Müller (Schwiegersohn), Landwirt, aus Crainfeld (Liederelse). 1929 Emil Luft (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Heckemellersch). Hausname: Abgeleitet von Sebastian Luft, der das Haus 1888 erwarb. Der vorherige Hausname lautete Habermehls nach den Schwiegereltern von Christoph Oechler. Interessantes: Es gab zwei Häuser unter der gleichen Hausnummer bzw. dem gleichen Hausnamen, wobei das ursprüngliche Luftjes Haus nur über eine Furt durch die Lüder mit dem Ortsstraßennetz verbunden war und 1960 abgebrochen wurde. Oberhalb davon war 1930 eine Scheune gebaut worden, die Emil Luft später um einen Wohnteil erweiterte. Dieses "neue" Luftjes Haus stand bis 2013.

Am Rabenberg 2 - Hausname Volze

Nummerierung: 1872 Haus Nr. 71/3, 1899 Hauptstraße 25, 1953 Am Rabenberg 2. Besitzer: 1872 Balthasar Volz, Wagner + Feldschütz, aus Bermuthshain (Kläsjes Haus). 1903 Jakob Volz (Sohn), Landwirt + Waldarbeiter. 1936 Wilhelm Volz (Sohn), Landwirt. Hausname: Abgeleitet vom Hauserbauer Balthasar Volz. Interessantes: Das Haus wurde 1872 am damaligen westlichen Ortsrand neu erbaut.

Am Rabenberg 10 - Hausname Stocke

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 68, 1820 Haus Nr. 63, 1861 Haus Nr. 70, 1899 Hauptstraße 27, 1953 Am Rabenberg 10. Besitzer: 1818 Johann Adam Bopp, Schuhmacher, aus Bermuthshain. 1845 Johannes Oechler V. (Schwiegersohn), Bäcker, aus Bermuthshain (Luftjes Haus/damals Habermehls). 1875 Konrad Stock (Kauf), Leinweber + Schindler + Rechenmacher, aus Engelrod. 1884 Heinrich Fölsing I. (Stiefsohn), Zimmermann. 1913 Karl Oechler III. (Schwiegersohn), Bahnarbeiter, aus Crainfeld (Bäckersch). 1965 Karl Oechler IV. (Sohn), Landwirt + Bauarbeiter. Hausname: Abgeleitet von Konrad Stock aus Engelrod, der das Haus 1875 erwarb.

Haus von "Dammbauersch" zu Beginn der 1950er Jahre.

Am Rabenberg 26 - Hausname Dammbauersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 34, 1820 Haus Nr. 31, 1861 Haus Nr. 56, 1899 Hauptstraße 63, 1953 Am Rabenberg 26. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Zimmermann, Ackermann, aus Bermuthshain. 1849 Valentin Appel (Schwiegersohn), Bauer, aus Kaulstoß (Wirtskanne). 1892 Heinrich Appel I. (Sohn), Bauer + Fuhrmann. 1895 Heinrich Appel II. (Sohn), Landwirt. 1937 Karl Heinrich Appel (Sohn), Landwirt. 1960 Adolf Appel (Sohn), Kraftfahrer. Hausname: Bezog sich darauf, dass Johann Heinrich Zimmermann (Vater des gleichnamigen 1818 genannten Hausbesitzers) in der Zeit der Napoleonischen Kriege Tambour (Trommler) beim Militär war.

An den Dorfwiesen 2 - Hausname Säutskinnjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 7, 1820 Haus Nr. 7, 1861 Haus Nr. 38, 1899 Straße nach Ober-Moos 24, 1953 An den Dorfwiesen 2. Besitzer: 1818 Christoph Oechler, Schreiner, aus Bermuthshain. 1844 Heinrich Rasch (Kauf), Bauer, aus Bermuthshain (Ahlewirts). 1874 Johannes Groh IV. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Grohe). 1909 Heinrich Groh I. (Sohn), Landwirt. 1952 Heinrich Groh II. (Sohn), Landwirt. Hausname: Die Herkunft ist nicht bekannt.

An den Dorfwiesen 4 - Hausname Annekinne

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 3, 1820 Haus Nr. 3, 1861 Haus Nr. 37, 1899 Straße nach Ober-Moos 26, 1953 An den Dorfwiesen 4. Besitzer: 1818 Andreas Volz, Ackermann + Kirchenvorsteher, aus Bermuthshain. 1843 Andreas Oechler III. (Neffe), Ackermann, aus Bermuthshain (Damersch Haus). 1860 Paul Wies (Schwiegersohn), Landwirt, aus Ober-Moos. 1889 Christian Wies (Sohn), Landwirt + Butterhändler. 1923 Friedrich Wies (Sohn), Landwirt + Beigeordneter. 1962 Emil Wies (Sohn), Gemeindearbeiter + Landwirt. Hausname: Abgeleitet von Anna Katharina Wies geb. Oechler (Vorname mundartlich "Annekinn"), der Ehefrau des dort eingeheirateten Paul Wies. Interessantes: Das Haus wurde 1798 erbaut. Die heute nicht mehr sichtbare Bauinschrift lautet: Gott segne uns, daß er bauet das Haus. Der Nahrung Mangel flieh hinaus. Gib uns die Nahrung und das Brot, Steh Du Herr bei uns in der Not, So lebt in dieser Welt kein Mann, Der unser Wohlfahrt schaden kann. Aufgeschlagen: d. 18. Juni 1798.

An den Dorfwiesen 5 - Hausname Velde

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 5, 1820 Haus Nr. 5, 1861 Haus Nr. 35, 1899 Straße nach Ober-Moos 34, 1953 An den Dorfwiesen 5. Besitzer: 1818 Johann Sebastian Ruhl, Schuhmacher, aus Bermuthshain. 1839 Heinrich Ruhl I. (Sohn), Schuhmacher. 1853 Andreas Bopp IV. (Schwager), Landwirt, aus Bermuthshain (Stocke Haus). 1886 Sebastian Oechler II. (Kauf), Schreiner, aus Bermuthshain (Weidels). 1898 Anna Katharina Bopp geb. Müller (Kauf), Witwe von Andreas Bopp IV.. 1907 Valentin Appel (Kauf), Tagelöhner, aus Bermuthshain (Hirtschneidersch). 1962 Wilhelm Appel (Sohn), Landwirt. Hausname: Abgeleitet von Valentin Appel (Vorname mundartlich "Velde"), der das Haus 1907 erwarb. Der vorherige Hausname dürfte Schusterjes gewesen sein und wurde durch den Sohn des Hausbesitzers Andreas IV. in das spätere Haus dieses Namens mitgenommen. Interessantes: Der Hausbesitzer Sebastian Oechler II. ist mit seiner Familie nach Westfalen in das dortige Industriegebiet abgewandert.

Haus von "Hanse", aufgenommen anlässlich eines Heimatbesuchs von Balthasar Groh um 1900.

An den Dorfwiesen 7 - Hausname Hanse

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 4, 1820 Haus Nr. 4, 1861 Haus Nr. 36, 1899 Straße nach Ober-Moos 32, 1953 An den Dorfwiesen 7. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Zimmermann, aus Bermuthshain. 1847 Johann Georg Groh (Patenkind), Fuhrmann, aus Bermuthshain (Haus Nr. 6/Schneiderjes). 1857 Johannes Groh III. (Sohn), Tagelöhner. 1883 Jakob Weitzel (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Hoase). 1920 Johannes Weitzel (Sohn), Landwirt + Bürgermeister. 1952 Emil Weitzel (Sohn), Landwirt. Hausname: Geht möglicherweise auf Hans Henrich Kleinschmidt, einen Vorfahren der Hausbesitzer um 1720, zurück. Interessantes: Der Besitzwechsel zu Johann Georg Groh 1847 kam über die Ehefrau zustande und ist in der im 19. Jahrhundert verfassten Familienchronik überliefert. Demnach wohnten die Eheleute Groh im benachbarten Haus Schneiderjes, bis die allein stehende Witwe des Johann Heinrich Zimmermann als Patin der Anna Maria Groh geb. Ganß ihnen anbot, vom baufälligen Schneiderjes Haus in das Hanse Haus zu ziehen. Das Schneiderjes Haus wurde abgerissen und die Fläche kam zum Grasgarten von Hanse. Aus dem Hanse Haus stammte auch der Missionar Balthasar Groh (gest. 1935), der in ein Baseler Missionshaus eintrat und mehrere Jahre als Missionar in der britischen Kolonie Goldküste (heutiges Ghana) verbrachte. Das zuletzt unbewohnte Haus wurde 2005 abgebrochen.

An den Dorfwiesen 12 - Hausname Kläsjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 1, 1820 Haus Nr. 1, 1861 Haus Nr. 31, 1899 Straße nach Ober-Moos 28, 1953 An den Dorfwiesen 12. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Ruhl, Tagelöhner, aus Hartmannshain. 1830 Johann Heinrich Klippert (Schwager), Maurer, aus Grebenhain. 1860 Balthasar Volz (Kauf), Wagner + Feldschütz, aus Bermuthshain (Hoase). 1874 Johannes Blößer II. (Kauf), Leinweber, aus Bermuthshain (Lufte Haus). 1892 Johannes Schlotthauer (Schwiegersohn), Waldarbeiter, aus Volkartshain. 1923 Johannes Zimmer (Schwiegersohn), Arbeiter, aus Wüstwillenroth. 1956 Karl Hämel (Schwiegersohn), Handelsvertreter, aus Bermuthshain (Hämeljes). Hausname: Wahrscheinlich auf den Bermuthshainer Ortsdiener Nikolaus Blößer (Vorname mundartlich "Kläs") bezogen, den Vater des Johannes Blößer II. dem das Haus seit 1874 gehörte.

An den Dorfwiesen 15 - Hausname Kloase

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 103, 1820 Haus Nr. 97, 1861 Haus Nr. 32, 1899 Straße nach Ober-Moos 30, 1953 An den Dorfwiesen 15. Besitzer: 1819 Johann Balthasar Baumbach, Schuhmacher, aus Bermuthshain. 1847 Heinrich Baumbach I. (Sohn), Schuhmacher + Fuhrmann. 1872 Heinrich Eschenröder II. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Götzekannjes). 1881 Heinrich Oechler III. (Heirat Witwe), Landwirt, aus Bermuthshain (Kannhennersch). 1903 Karl Appel (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Dammbauersch). 1946 Heinrich Appel III. (Sohn), Bauarbeiter + Landwirt. Hausname: Die Herkunft ist nicht bekannt. Interessantes: Das Haus wurde im Jahr 1819 am nördlichen Ortsrand neu erbaut. Die nicht mehr erhaltene Bauinschrift lautete: Dies Haus ist mein und doch nicht mein. Wer nach mir kommt, ist`s auch nicht sein (mit Jahreszahl 1819). Die erste bekannte Dreschmaschine in Bermuthshain wurde 1927 auf diesem Hof durch Karl Appel angeschafft und durch eine private Genossenschaft mehrerer Landwirte betrieben.

An den Dorfwiesen 23 - Hausname Bieljes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 100, 1820 Haus Nr. 94, 1861 Haus Nr. 26, 1899 Straße nach Ober-Moos 16, 1953 An den Dorfwiesen 23. Besitzer: 1818 Johann Balthasar Jockel, Ackermann, aus Bermuthshain. 1835 Karl Aßmus (Kauf), Revierförster, aus Grebenhain. 1846 Sebastian Rauber (Kauf), Landwirt + Gemeinderechner, aus Bermuthshain (Haus Nr. 8). 1873 Balthasar Laufer (Schwiegersohn), Landwirt + Spezereihändler + Schankwirt, aus Bermuthshain (Haus Nr. 77). 1883 Heinrich Winter (Heirat Witwe), Landwirt, aus Volkartshain. 1908 Heinrich Baumbach IV. (Schwiegersohn), Landwirt + Zimmermann, aus Crainfeld (Annekinne). 1929 Katharina Baumbach (Tochter). 1941 Heinrich Heutzenröder IV. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Nienammels). 1956 Walter Heutzenröder (Sohn), Arbeiter. Hausname: Bezieht sich wahrscheinlich auf den Namen der Gewann Am Böhl (mundartlich "Biel"). Interessantes: Das ursprüngliche Gehöft wurde nach dem Kauf durch Revierförster Aßmus 1835 abgerissen und an gleicher Stelle ein neues Haus gebaut. Dieses diente bis 1846 als Forsthaus, um 1870 wurde darin auch eine Schankwirtschaft betrieben.

Postkarte vom Gasthaus "Zur Krone" ("Dammburjersch") aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.

An der Alten Schule 1 - Hausname Dammburjersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 90, 1820 Haus Nr. 84, 1861 Haus Nr. 1, 1899 Straße nach Ober-Moos 5, 1953 An der Alten Schule 1. Besitzer: 1818 Johannes Hornung, Ackermann + Kirchensenior + Beigeordneter, aus Bermuthshain. 1832 Peter Hornung (Sohn), Landwirt + Bürgermeister. 1855 Balthasar Hornung (Sohn), Landwirt + Gastwirt + Metzger + Händler + Fuhrmann. 1879 Heinrich Jakob Hornung I. (Sohn), Landwirt + Gastwirt + Metzger + Fuhrmann. 1910 Theodor Hornung I. (Sohn), Gastwirt. 1940 Theodor Hornung II. (Sohn), Metzgermeister + Gastwirt. Hausname: Die Herkunft ist unbekannt, wahrscheinlich ist jedoch ein Bezug zum militärischen Rang des Tambours (ähnlich Dammbauersch). Interessantes: Der Kern des großen Anwesens ist ein im Jahr 1829 anstelle zweier älterer Vorgängergebäude erbautes, wahrscheinlich jedoch nur erweitertes, Einhaus. Die Bauinschrift lautet: Ich fahr herein, was Gott bescheret davon sich Mensch und Vieh ernähret. Es baut mich Peter Hornung an und zimmert mich Johannes Schaub daran und den 23ten Mai 1829 schlug man mich auf. Zwischen 1865 und 1870 wurde im rechten Winkel an das alte Bauernhaus ein großes Gasthaus mit Tanzsaal (dem ersten in Bermuthshain) angebaut. Von 1870 bis 1954 wurde darin das Gasthaus "Zur Krone" betrieben, ab 1935 durch eine Metzgerei erweitert. Während des Zweiten Weltkriegs diente das Gasthaus zur Unterbringung von französischen Kriegsgefangenen eines Außenkommandos des Stalag Ziegenhain (heute Stadtteil Trutzhain).

An der Alten Schule 3 - Hausname Götzekannjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 43, 1820 Haus Nr. 36, 1861 Haus Nr. 5, 1899 Hauptstraße 30, 1953 An der Alten Schule 3. Besitzer: 1818 Johann Balthasar Bopp, Ackermann, aus Bermuthshain. 1839 Andreas Oechler III. (Schwiegersohn), Ackermann, aus Bermuthshain (Damersch Haus). 1853 Sebastian Eschenröder 1. (Schwiegersohn), Gemeinderechner + Landwirt, aus Bermuthshain (Haus Nr. 39/Götzekannjes). 1893 Jakob Laufer (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Brennerjes). 1939 Lina Weitzel geb. Laufer (Tochter). 1957 Richard Herting (Kauf) Landwirt, aus Keula (Thüringen). Hausname: Die Herkunft ist nicht bekannt. Interessantes: Von 1937 bis 1962 befand sich in dem Haus die erste Kleinverkaufsstelle der Spar- und Darlehenskasse Bermuthshain. Das Anwesen wurde im Jahr 2000 abgebrochen.

An der Alten Schule 4 - Hausname Bensels

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 13, 1820 Haus Nr. 12, 1861 Haus Nr. 52, 1899 Nebenstraße 2, 1953 An der Alten Schule 4. Besitzer: 1818 Heinrich Bönsel, Ackermann, aus Lanzenhain. 1846 Peter Stoffel (Kauf), Ackermann, aus Grebenhain. 1850 Johannes Fritz (Schwiegersohn), Zimmermeister, aus Crainfeld (Schefferjes). 1887 Karl Schultheis (Schwiegersohn), Landwirt + Musikant, aus Bermuthshain (Ahlewirts). 1922 Heinrich Sebastian Wies (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Hoase). 1966 Erich Wies (Sohn), Landwirt. Hausname: Abgeleitet von dem Hausbesitzer um 1800, Heinrich Bönsel aus Lanzenhain.

An der Alten Schule 6 - Hausname Heils

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 12, 1820 Haus Nr. 11, 1861 Haus Nr. 51, 1898 Hauptstraße 4, 1953 An der Alten Schule 6. Besitzer: 1818 Heinrich Heil I., Ackermann + Handelsmann + Wirt, aus Crainfeld (Heils). 1847 Georg Adam Löffler (Schwiegersohn), Landwirt + Gastwirt, aus Radmühl. 1874 Heinrich Heil II. (Schwager), Landwirt + Gastwirt, aus Grebenhain (Heils). 1883 Heinrich Löffler I. (Neffe), Landwirt, Sohn von Georg Adam Löffler. 1913 Johannes Löffler (Sohn), Landwirt + Gastwirt. 1952 Heinrich Löffler (Sohn), Landwirt. Hausname: Abgeleitet von dem Hausbesitzer um 1800, Heinrich Heil I., dessen Elternhaus in Crainfeld bereits den gleichen Hausnamen trug. Interessantes: Von 1823 bis 1916 wurde in dem Haus die Gastwirtschaft "Zum Weißen Roß" betrieben, gegründet von Heinrich Heil I.. Dessen Sohn Heinrich Heil II. ging 1825 ins benachbarte Grebenhain und begründete dort das Gasthaus "Zum Darmstädter Hof", ebenfalls mit dem Hausnamen Heils belegt.

An der Alten Schule 7 - Hausname Schoulhaus

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 38, 1820 Haus Nr. 13a, 1861 Haus Nr. 3, 1898 Nebenstraße 3, 1957 An der Alten Schule 7. Besitzer: 1818 Gemeinde Bermuthshain. Hausname: Das Gebäude diente seit seiner Erbauung als Schulhaus (mundartlich "Schoulhaus" oder auch einfach "Schoul"). Erst mit der Einweihung des neuen Schulhauses (heutiges DGH) im Jahr 1952 wurde es zur "Alten Schule" (mundartlich "Ahl Schoul"). Interessantes: An gleicher Stelle befand sich ursprünglich das einstöckige Gemeindehaus, auf dem sich (wohl in einem Dachreiter untergebracht) die Dorfglocke befand. Sehr wahrscheinlich war diese identisch mit der heute noch in der Alten Schule befindlichen Glocke, die die Aufschrift trägt: Goß mich Ben. u. Joh. Georg Schneidewind zu Frankfurt 1749. Das Schulhaus wurde 1829 bis 1830 nach einem Plan von Philipp Friedrich Goldmann erbaut, seinerzeit Landrat des Kreises Schotten. Es enthielt im linken Teil einen Schulsaal und darüber einen Betsaal für Gottesdienste (später auch zweiter Schulsaal), im rechten Teil eine Lehrerwohnung für einen verheirateten Lehrer und seine Familie (der zweite und i. d. R. unverheiratete Lehrer musste dann im Ort zur Miete wohnen). 1853 wurde auf der Rückseite eine Scheune angebaut, 1929 bis 1930 erfolgte eine größere Renovierung. Ab 1957 wurde der ehemalige untere Schulsaal als Betsaal genutzt, der Rest des Hauses bildete zwei Wohnungen. Im Rahmen der Dorferneuerung wurde die Alte Schule von 2008 bis 2011 grundlegend saniert und äußerlich der Ursprungszustand weitgehend wiederhergestellt. Seither ist sie Sitz des Muna-Museums Grebenhain.

"Säuherts" während der Aufstockung im Frühjahr 1933, mit der Zimmerleute aus Salz beschäftigt waren.

An der Alten Schule 9 - Hausname Säuherts

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 40, 1820 Haus Nr. 34, 1861 Haus Nr. 4, 1899 Hauptstraße 5, 1953 An der Alten Schule 9. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Rasch, Ackermann, aus Bermuthshain. 1841 Johann Valentin Franz (Kauf), Schneider, aus Bermuthshain (Heckerts). 1852 Andreas Oechler V. (Kauf), Bäcker, aus Bermuthshain (Wänersch Haus). 1880 Heinrich Oechler II. (Sohn), Bäckermeister. 1913 Heinrich Oechler VI. (Sohn), Maurer + Landwirt. 1952 Ernst Oechler III. (Sohn), Maurer + Landwirt. Hausname: Abgeleitet von der mundartlichen Bezeichnung für "Schweinehirt" ("Säuhert"), ein direkter Bezug zu den Besitzern des Hauses konnte jedoch bisher nicht nachgewiesen werden. Interessantes: Von 1852 bis 1907 wurde in dem Haus eine Bäckerei betrieben.

An der Alten Schule 10 - Hausname Jächersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 15, 1820 Haus Nr. 14, 1861 Haus Nr. 53, 1899 Nebenstraße 6, 1953 An der Alten Schule 10. Besitzer: 1818 Johann Balthasar Ruhl, Handelsmann, aus Bermuthshain. 1831 Johann Georg Groh (Kauf), Fuhrmann, aus Bermuthshain (Schneidmellersch). 1842 Johannes Schmalbach (Kauf), Schneider, aus Bermuthshain (Haus Nr. 74). 1877 Heinrich Schmalbach (Sohn), Schneider. 1882 Johannes Jäger I. (Kauf), Landarbeiter, aus Reichlos. 1909 Johannes Jäger II. (Sohn), Landwirt. 1938 August Jäger (Sohn), Weißbinder. 1956 Erna Jäger geb. Lind, Witwe von August Jäger. Hausname: Abgeleitet von Johannes Jäger I. aus Reichlos, der das Haus 1882 kaufte. Zuvor wurde der Hausname Bachschneidersch verwendet, der sich auf den Schneider Johannes Schmalbach (Hausbesitzer seit 1842) und den hinter dem Haus vorbeiführenden Wassergraben bezog. Noch älter ist der Hausname Ruhlsbaste, abgeleitet von der Besitzerfamilie Ruhl (um 1800). Beide alten Hausnamen sind durch die von Johann Georg Groh geführte Familienchronik überliefert. Interessantes: Der Hausbesitzer Heinrich Schmalbach ist 1880 nach Amerika ausgewandert.

An der Alten Schule 11 - Hausname Schmidts

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 37, 1820 Haus Nr. 33, 1861 Haus Nr. 54, 1899 Nebenstraße 7, 1953 An der Alten Schule 11. Besitzer: 1818 Johann Bast Müller, Ackermann + Schmied, aus Bermuthshain. 1834 Sebastian Müller (Sohn), Schmied. 1864 Valentin Müller II. (Sohn), Schmied. 1884 Heinrich Jakob Heutzenröder (Schwiegersohn), Schmiedemeister, aus Bermuthshain (Kannjerche). 1909 Heinrich Heutzenröder III. (Sohn), Landwirt. 1952 Ludwig Rehberger (Schwiegersohn), Landwirt, aus der mittleren Ahlmühle (Naumellersch) bei Grebenhain. Hausname: Bezog sich auf die schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts überlieferte Schmiede. Interessantes: Die namensgebende Schmiede wurde bis 1923 betrieben. Das zuletzt unbewohnte Anwesen wurde durch einen Großbrand am 11. Dezember 1999 völlig zerstört.

An der Alten Schule 13 - Hausname Heckerts

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 33, 1820 Haus Nr. 30, 1861 Haus Nr. 55, 1899 Nebenstraße 9, 1953 An der Alten Schule 13. Besitzer: 1818 Johann Balthasar Franz, Ackermann, aus Bermuthshain. 1822 Sebastian Franz (Sohn), Ackermann. 1860 Friedrich Wilhelm Schneider (Schwiegersohn), Landwirt, aus Münchholzhausen (Kr. Wetzlar). 1873 Heinrich Rasch IV. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Säutskinnjes). 1949 Wilhelm Eschenröder (Sohn), Landwirt + Beigeordneter. Hausname: Wahrscheinlich abgeleitet von Eckhard Rasch, einem um 1670 lebenden Vorfahren der Hausbesitzer.

Hausansicht von "Bäckerjes" im Jahr 1931.

Bergweg 1 - Hausname Bäckerjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 84, 1820 Haus Nr. 78, 1861 Haus Nr. 16, 1899 Hauptstraße 14, 1953 Bergweg 1. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Oestreich, Ackermann, aus Bermuthshain. 1864 Andreas Füg (Kauf), Ackermann, aus Bermuthshain (Luftjes Haus/damals Habermehls). 1878 Heinrich Füg (Sohn), Landwirt. 1888 Andreas Oechler VII. (Heirat Witwe), Landwirt, aus Bermuthshain (Säuherts). 1902 Margaretha Füg (Stieftochter). 1923 Heinrich Heutzenröder II. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Nienammels). 1937 Ernst Heutzenröder (Sohn), Landwirt + Forstarbeiter 1937 Ernst Heutzenröder (Sohn), Landwirt + Forstarbeiter. 1958 Heinrich Heutzenröder (Sohn), Landwirt + Forstarbeiter 1958 Heinrich Heutzenröder (Sohn), Landwirt + Forstarbeiter. Hausname: Entstand wohl in Anlehnung an den Bäckermeister Christoph Oechler, den Großvater von Andreas Füg (Hausbesitzer seit 1864).

Bergweg 2 - Hausname Lisbeths

Nummerierung: 1912 Hauptstraße 16½, 1953 Bergweg 2. Besitzer: 1912 Sebastian Müller, Landwirt, aus Bermuthshain (Schreiersch). 1927 Ernst Volz (Schwiegersohn), Landwirt + Maurer, aus Bermuthshain (Volze). 1952 Ernst Volz (Sohn), Maurer + Landwirt. Hausname: Abgeleitet von Elisabeth Müller geb. Berting (Vorname mundartlich "Lisbeth"), der Ehefrau des Hauserbauers Sebastian Müller. Interessantes: Das Haus wurde im Jahr 1912 neben dem Elternhaus Schreiersch des Sebastian Müller neu erbaut. An gleicher Stelle hatte sich bis 1839 bereits schon einmal eine Hofreite befunden (Haus Nr. 85).

Bergweg 4 - Hausname Schreiersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 54, 1820 Haus Nr. 49, 1861 Haus Nr. 17, 1899 Hauptstraße 16, 1953 Bergweg 4. Besitzer: 1818 Johann Adam Ganß, Ackermann, aus der mittleren Ahlmühle (Naumellersch) bei Grebenhain. 1839 Johann Heinrich Franz (Kauf), Ackermann, aus Bermuthshain (Heckerts). 1855 Valentin Müller (Kauf), Schmied, aus Bermuthshain (Schmidts). 1878 Johannes Müller II. (Sohn), Schmiedemeister. 1910 Karl Müller (Sohn), Landwirt + Sattler. 1963 Otto Müller (Neffe), Landwirt, aus Grebenhain (Wänerhannese). Hausname: Die Herkunft ist nicht bekannt. Interessantes: Das Haus war seit 1965 unbewohnt und wurde 1994 abgebrochen. Die beiden ledigen Geschwister Karl Müller und Elise Müller bewohnten das Haus alleine bis zu ihrem Tod. Bis zum Abbruch infolge zunehmender Baufälligkeit befand sich das Gebäude innen und außen immer noch im Zustand der Zeit um 1900.

Bergweg 5 - Hausname Wernnerts

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 60, 1820 Haus Nr. 66, Haus Nr. 10, 1899 Hauptstraße 10, 1953 Bergweg 5. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Zimmermann, Ackermann, aus Bermuthshain. 1855 Konrad Kirchner (Kauf), Schäfer, aus Eschenrod. 1874 Sebastian Eschenröder II. (Kauf), Tagelöhner, aus Bermuthshain. 1897 Andreas Spahn (Schwiegersohn), Schreiner, aus Radmühl (Meiersch). 1907 Johannes Eschenröder (Schwager), Wagner. 1951 Richard Steitz (Schwiegersohn), Maurer, aus Büdesheim (Kr. Friedberg). Hausname: Die Herkunft ist nicht bekannt. Interessantes: Vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg wurden in dem Haus eine Schreinerei und eine Wagnerei betrieben.

Bergweg 6 - Hausname Stroaßewärtersch

Nummerierung: 1873 Haus Nr. 17/5, 1899 Hauptstraße 18, 1953 Bergweg 6. Besitzer: 1873 Konrad Komp, Maurer, aus Herchenhain. 1906 Heinrich Oechler IV. (Kauf), Straßenwärter, aus Bermuthshain (Götzjes). 1939 Heinrich Oechler VII. (Sohn), Straßenwärter. Hausname: Abgeleitet von dem Straßenwärter Heinrich Oechler IV., der das Anwesen 1906 erwarb. Interessantes: Das Haus wurde 1873 neu erbaut.

Bergweg 8 - Hausname Ruhls

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 55, 1820 Haus Nr. 50, 1861 Haus Nr. 8, 1899 Hauptstraße 20, 1953 Bergweg 8. Besitzer: 1818 Peter Oechler I., Ackermann, aus Bermuthshain. 1844 Johannes Oechler IV. (Sohn), Landwirt. 1879 Gebhard Oechler (Sohn), Tagelöhner. 1897 Sebastian Lind II. (Kauf), Maurer, aus Bermuthshain (Haus Nr. 17/Ruhls). 1913 Jakob Lind II. (Sohn), Maurer. 1962 Paul Lind (Sohn), Eisenbahner. Hausname: Wurde von dem ursprünglichen Haus (Nr. 17) des Sebastian Lind II. (Hausbesitzer seit 1897) bei dessen Umzug mitgenommen. Dessen Schwiegermutter Anna Margaretha Ruhl Witwe geb. Zier stammte aus dem einst Ruhls genannten Doktersch Haus. Der Hausname vor 1897 lautete Nikloase, wohl abgeleitet von dem um 1720 lebenden Gerichtsschöffen und Kirchensenior Nikolaus Schmidt, einem Vorfahren der damaligen Besitzerfamilie Oechler.

"Grundhannerjes" nach dem Umbau 1932, bei dem der Stall aus dem Haus in den Anbau links verlegt wurde.

Bergweg 11 - Hausname Grundhannerjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 58, 1820 Haus Nr. 53, 1861 Haus Nr. 65, 1899 Hauptstraße 43, 1953 Bergweg 11. Besitzer: 1818 Johann Michael Löffler, aus Bermuthshain. 1822 Johannes Jockel (Schwiegersohn), Ackermann + Leinweber + Soldat, aus Bermuthshain (Bieljes). 1839 Heinrich Imhof (Kauf), Schmied, aus Völzberg. 1847 Johannes Ganß (Kauf), Schuhmacher, aus Bermuthshain (späteres Gemoane Haus). 1855 Johannes Muth II. (Kauf), Bauer, aus Weidmoos. 1877 Johannes Muth III. (Sohn), Landwirt. 1910 Johannes Muth IV. (Sohn), Landwirt. 1921 Johannes Lind (Schwager), Maurer, aus Bermuthshain (Säuhennerjes). 1952 Otto Muth (Stiefsohn), Landwirt. Hausname: Wahrscheinlich abgeleitet von Johannes Ganß (Hausbesitzer seit 1847), der aus der im "Grund" gelegenen untersten Grundmühle gebürtig war. Interessantes: Das Haus wurde 1780 erbaut. Die Bauinschrift lautet: Dies Haus ist mein und doch nicht mein. Wer nach mir kommt, wird’s auch nicht sein. Johannes Schaub zimmert mich 1780. Im Jahr 1838 wanderte der damalige Hausbesitzer Johannes Jockel mit seiner gesamten Familie nach Nordamerika aus.

Bergweg 13 - Hausname Mauls

Nummerierung: 1868 Haus Nr. 65/5, 1899 Hauptstraße 45, 1953 Bergweg 13. Besitzer: 1868 Friedrich Wilhelm Samuel Dillemuth (Erbauer), Förster, aus Hainchen (Kr. Büdingen). 1891 Johannes Merz (Kauf), Schuhmacher, aus Metzlos-Gehaag. 1919 Heinrich Herchenröder (Schwiegersohn), Landwirt, aus Lichenroth. 1928 Theodor Franz (Kauf), Landwirt, aus Bermuthshain (Merze Haus/damals Hämels).  1931 Nikolaus Maul (Kauf), Postschaffner, aus Fleschenbach. 1958 Johann Alois Präger (Schwiegersohn), Arbeiter, aus Domaschin (Pol. Bez. Luditz, CSR). Hausname: Abgeleitet von Nikolaus Maul, Postschaffner beim Postamt Grebenhain, der das Haus 1931 erwarb. Der Hausname wechselte zuvor innerhalb weniger Jahre. Zwischen 1928 und 1931 war das Haus unter Hämels genannt, wobei dieser Hausname vom ursprünglichen Haus des Theodor Franz mitgenommen wurde. Der vorherige Hausname Merze bezieht sich auf Johannes Merz (Hausbesitzer seit 1891). Wahrscheinlich lautete der älteste Hausname Förstersch wegen der Nutzung als Forsthaus. Interessantes: Das Haus wurde 1868 durch den damaligen Forstwart Dillemuth gebaut und war somit bis 1891 auch das Forsthaus von Bermuthshain. An gleicher Stelle hat bereits bis 1853 ein Haus (Nr. 57) gestanden, das zuletzt dem Wiesenkommissar Balthasar Oechler III. gehörte.

Aufnahme von "Doktersch" mit der Besitzerfamilie Groh-Rausch, entstanden um 1923.

Birkenweg 2 - Hausname Doktersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 16, 1820 Haus Nr. 15, 1861 Haus Nr. 48, 1899 Nebenstraße 8, 1953 Mittelgasse 2. Besitzer: 1818 Johann Bast Ruhl, Gastwirt, aus Bermuthshain. 1838 Sebastian Ruhl V. (Sohn), Schankwirt. 1855 Heinrich Zier (Schwager), Bauer, aus Gunzenau (Zierjes). 1863 Balthasar Groh (Schwiegersohn), Landwirt + Fuhrmann, aus Bermuthshain (Hanse). 1894 Heinrich Rausch I. (Schwiegersohn), Landwirt + Viehhändler + Beigeordneter, aus Rebgeshain. 1920 Otto Rausch (Sohn), Landwirt. 1962 Ernst Lind (Schwiegersohn), Bautechniker + Landwirt, aus Bermuthshain (Grundhannerjes). Hausname: Soll davon abgeleitet sein, dass Ende des 19. Jahrhunderts in dem Haus ein Arzt wohnte. Nach der Gastwirtsfamilie Ruhl hatte das Anwesen ursprünglich den Hausnamen Ruhls. Interessantes: Belegt ist der Betrieb einer Gastwirtschaft im Zeitraum von mindestens 1821 bis 1855. Das Haus, der bedeutendste Fachwerkbau in Bermuthshain, wurde von einer heute nicht mehr zu entziffernden Bauinschrift 1731 gebaut. An einem früher im Haus aufbewahrten Balken, der möglicherweise von einem Vorgängerbau stammt, war nach mündlicher Überlieferung die Jahreszahl "1618" eingeschnitzt. Die hofseitige Fassade wurde 1937 verschindelt und dabei auch konstruktiv verändert. Erst 2008 wurde sie im Rahmen der Dorferneuerung in Bermuthshain wieder freigelegt und rekonstruiert.

Birkenweg 6 - Hausname Kannhennersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 20, 1820 Haus Nr. 19, 1861 Haus Nr. 47, 1898 Nebenstraße 10, 1957 Mittelgasse 6. Besitzer: 1818 Andreas Oechler I., Ackermann, aus Bermuthshain. 1849 Andreas Oechler II. (Sohn), Fuhrmann. 1874 Johannes Oechler V. (Kauf), Bäcker, aus Bermuthshain (Stocke Haus). 1877 Valentin Oechler (Sohn), Bäcker. 1908 Christiane Oechler geb. Muth, Witwe von Valentin Oechler. 1911 Johannes Oechler IX. (Sohn), Bäcker. 1951 Emil Oechler I. (Sohn), Landwirt. Hausname: Wahrscheinlich abgeleitet von der mundartlichen Aussprache des Vornamens "Johann Heinrich", eine genaue Zuordnung ist jedoch nicht möglich. Interessantes: Von 1875 bis 1936 wurde in dem Haus eine Bäckerei betrieben, ab 1924 erweitert um den ersten und einzigen Bäckerladen in Bermuthshain.

Birkenweg 8 - Hausname Scheffersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 21, 1820 Haus Nr. 21, 1861 Haus Nr. 43, 1898 Nebenstraße 12, 1957 Mittelgasse 8. Besitzer: 1818 Johannes Blum I., Schreinermeister, aus Nieder-Moos. 1858 Johannes Blum II. (Sohn), Schreiner. 1863 Christoph Blum (Sohn), Schreiner. 1871 Georg Schneider (Kauf), Leinweber, aus Grebenhain. 1881 Melchior Dietrich (Kauf), Schäfer, aus Wallenrod. 1908 Ernst Dietrich I. (Sohn), Maurer. 1934 Ernst Dietrich II. (Sohn), Maurer. Hausname: Abgeleitet von Melchior Dietrich (Hausbesitzer ab 1881), der Schäfer war. Der vorherige Hausname lautete Elsemichels, der sich möglicherweise auf einen Vorfahren der Hausbesitzer um 1750 zurückgeht, einen Michel Laufer, Sohn der Elisabeth Rasch geb. Laufer (Vorname mundartlich "Else"). Interessantes: Der Hausbesitzer Christoph Blum ist mit seiner gesamten Familie am 25. Juli 1868 in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert, wo er sich in dem Ort Allegheny bei Pittsburgh in Pennsylvania niederließ.

Fuldaer Straße 4 - Hausname Schloarschmidts

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 81, 1820 Haus Nr. 75, 1861 Haus Nr. 12, 1899 Hauptstraße 4, 1953 Hauptstraße 4. Besitzer: 1818 Johann Balthasar Oechler, Schmied + Schulvorstand, aus Bermuthshain. 1845 Johannes Oechler (Sohn), Ackermann. 1849 Sebastian Rehberger (Schwiegersohn), Landwirt, aus Crainfeld (Brandeweis). 1874 Heinrich Schäfer I. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Schefersch). 1904 Konrad Schäfer II. (Sohn), Landwirt. 1953 Walter Friedrich Uhl (Schwiegersohn), Autoschlosser + Landwirt, aus Gießen. Hausname: Bezog sich auf die in dem Anwesen im Zeitraum von etwa 1775 bis 1853 betriebene Schlagschmiede. Interessantes: Die Bauinschrift über dem Tor der 1879 an das ältere Bauernhaus angebauten Scheune lautet Was Gott beschert das ernt ich ein damit will ich zufrieden sein. Zimmermeister Johs. Fritz aus Crainfeld. Aufgeschlagen den 15. Juni 1879.  Das Anwesen wurde nach mehrjährigem Leerstand zur Kulturscheune "Zum Wilden Mann" umgebaut und 2001 eröffnet. Im Jahr 1849 wanderte der Hausbesitzer Johannes Oechler nach Nordamerika aus.

Wohn- und Gasthaus und Ladenanbau von "Götzjes" vor dem Ersten Weltkrieg.

Fuldaer Straße 5 - Hausname Götzjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 62, 1820 Haus Nr. 56, 1861 Haus Nr. 11, 1899 Hauptstraße 37, 1953 Hauptstraße 5. Besitzer: 1818 Johann Sebastian Brückmann, Ackermann + Unterschultheiß + Bürgermeister, aus Bermuthshain. 1837 Peter Brückmann (Sohn), Ortseinnehmer + Grenzeinnehmer + Salzmagazinsverwalter. 1849 Heinrich Jakob Brückmann (Sohn), Kaufmann + Schankwirt. 1882 Andreas Oechler VI. (Kauf), Spezereihändler + Gastwirt + Beigeordneter, aus Bermuthshain (Sills Haus/damals Götzjes). 1906 Johannes Oechler VII. (Sohn), Kaufmann + Gastwirt + Posthalter + Beigeordneter. 1922 Eugen Heinrich Oechler (Sohn), Kaufmann + Gastwirt. 1959 Heinrich Jöckel (Schwiegersohn), Kaufmann + Gastwirt, aus Lanzenhain (Fiedlersch). Hausname: Die Herkunft ist nicht bekannt, der Hausname ist nach dem Kauf durch Andreas Oechler VI. von dessen Haus (später Sills) umgezogen. Vorher wurde das Haus nach der Besitzerfamilie Brückmanns genannt. Interessantes: In dem Haus wurde schon ab 1857 eine Zapfwirtschaft neben einem umfangreichen Warenhandel (auch Butterhandel) mit Ladengeschäft unter der Familie Brückmann betrieben. 1879 übernahm der aus Fulda stammende Heinrich Zengerle den Betrieb in Pacht, bevor ihn 1882 Andreas Oechler VI. aus Bermuthshain mitsamt dem Anwesen käuflich erwarb. Seit 1886 befindet sich darin das mehrfach umgebaute und erweiterte Gasthaus "Zum Deutschen Haus". Auch der letzte örtliche Kaufladen (bis 1993) und die örtliche Poststelle (bis 2004) befanden sich in dem Anwesen. Das Haupthaus wurde ursprünglich 1780 erbaut, älter ist die nach der Bauinschrift 1754 errichtete Scheune auf der anderen Straßenseite. Sie wurde 2006 als Übernachtungsscheune "Zur Wilden Frau" eröffnet.

Fuldaer Straße 11 - Hausname Schmedebaste

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 56, 1820 Haus Nr. 51, 1861 Haus Nr. 64, 1899 Hauptstraße 47, 1953 Hauptstraße 11. Besitzer: 1818 Johann Balthasar Oestreich, Ackermann, aus Bermuthshain. 1844 Johannes Baumbach (Schwiegersohn), Schuhmacher, aus Bermuthshain (Kloase). 1868 Heinrich Baumbach II. (Sohn), Landwirt. 1911 Ernst Baumbach (Sohn), Landwirt. 1939 Ernst Baumbach (Sohn), Landwirt. Hausname: Vermutlich von dem um 1680 lebenden Schmied Bast Bopp, einem Vorfahren der Hausbesitzer, abgeleitet.

Fuldaer Straße 12 - Hausname Pittjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 50 , 1820 Haus Nr. 45, 1861 Haus Nr. 7, 1899 Hauptstraße 22, 1953 Hauptstraße 12. Besitzer: 1818 Johann Bast Schmidt, Ackermann, aus Bermuthshain. 1841 Sebastian Schmidt (Sohn), Landwirt + Gastwirt + Bürgermeister. 1886 Ernst Oechler I. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Säuhennerjes Haus/damals Henkelkammbalzersch). 1920 Wilhelm Roos (Schwiegersohn), Landwirt, aus Echzell. 1948 Otto Pfannstiel (Schwiegersohn), Landwirt + Gastwirt, aus Bermuthshain (Heutzeredersch). Hausname: Vermutlich abgeleitet von dem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lebenden Peter Muth (Vorname mundartlich "Pitt"), dem Schwiegervater des Hausbesitzers Johann Bast Schmidt. Interessantes: Das Anwesen wurde 1854 anstelle eines älteren Gehöfts als Dreiseithof neu erbaut, der in dieser Zeit das größte landwirtschaftliche Anwesen in Bermuthshain war. Das Baujahr war über dem Hoftor eingemeißelt, das aufgrund des Neubaus der Ortsdurchfahrt 1962 abgebrochen werden musste. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befand sich auch eine Gastwirtschaft in dem Haus.

Fuldaer Straße 17 - Hausname Ahlewirts

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 45, 1820 Haus Nr. 41, 1861 Haus Nr. 58, 1899 Hauptstraße 57, 1953 Hauptstraße 17. Besitzer: 1818 Johann Balthasar Rasch, Ackermann, aus Bermuthshain. 1846 Heinrich Schultheis I. (Schwiegersohn), Ackermann, aus Völzberg. 1858 Heinrich Schultheis II. (Sohn), Landwirt. 1883 Heinrich Schultheis III. (Sohn), Landwirt. 1924 Maria von Finster geb. Schultheis (Tochter). 1958 Rudolf Plescher (Kauf), Landwirt, aus Pöcken (Pol. Bez. Tepl, CSR). Hausname: Angeblich von einer früher in dem Haus befindlichen Gastwirtschaft abgeleitet. Interessantes: In der Zwischenkriegszeit wohnte der jeweils unverheiratete Lehrer der Volksschule Bermuthshain in diesem Haus zur Miete. Von 1941 bis 1945 war es als Pension für Arbeitskräfte der "Muna" eingerichtet.

Fuldaer Straße 20 - Hausname Hirtschneidersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 30, 1820 Haus Nr. 28, 1861 Haus Nr. 46, 1898 Hauptstraße 34, 1957 Hauptstraße 20. Besitzer: 1818 Dietrich Hornung, Schneider + Kuhhirt, aus Bermuthshain. 1838 Heinrich Scholtes (Schwiegersohn), Maurer, aus Bermuthshain (Ortstadts Haus). 1879 Heinrich Oestreich (Schwiegersohn), Schäfer, aus Fleschenbach. 1901 Elisabeth Oestreich (Tochter). 1903 Konrad Schäfer I. (Schwiegersohn), Arbeiter, aus Wüstwillenroth. 1931 Elisabeth Schäfer geb. Oestreich, Witwe von Konrad Schäfer I.. 1938 Heinrich Schäfer IV. (Sohn), Schuhmacher. 1951 Ewald Heinrich Schäfer (Sohn), Elektromechaniker. Hausname: Abgeleitet von dem Schneider und Kuhhirten Dietrich Hornung (Hausbesitzer 1818). Nach 1938 bürgerte sich der Hausname Schuster ein, nach dem Schuhmacher Heinrich Schäfer IV.,  um eine Unterscheidung zu dem gleichnamigen Anwesen in der Straße nach Lichenroth herzustellen. Interessantes: Das Haus wurde 1847 abgebrochen und an gleicher Stelle neu erbaut.

Winterliche Ansicht von "Schefersch", aufgenommen um 1926.

Fuldaer Straße 21 - Hausname Schefersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 35, 1820 Haus Nr. 32, 1861 Haus Nr. 57, 1898 Hauptstraße 61, 1957 Hauptstraße 21. Besitzer: 1818 Johann Balthasar Schäfer, Ackermann, aus Bermuthshain. 1826 Johann Balthasar Schäfer (Sohn), Ackermann + Leinweber + Wagner. 1876 Balthasar Baumbach II. (Schwiegersohn), Bauer, aus Bermuthshain (Kloase). 1905 Heinrich Baumbach III. (Sohn), Landwirt. 1930 August Baumbach (Sohn), Landwirt. Hausname: Ist auf den gebürtigen Grebenhainer Johann Sebastian Schäfer zurückzuführen, der 1761 in Bermuthshain einheiratete. Interessantes: Das Fachwerkhaus lässt sich stilistisch in den Zeitraum von 1650 bis 1700 datieren und dürfte damit das älteste Gebäude in Bermuthshain sein.

Fuldaer Straße 22 - Hausname Heckemellersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 29, 1820 Haus Nr. 27, 1861 Haus Nr. 45, 1899 Hauptstraße 36, 1953 Hauptstraße 22 Besitzer: 1818 Johann Heinrich Heutzenröder, aus Bermuthshain. 1831 Gebhard Ruhl (Kauf), Schuhmacher, aus Bermuthshain (Haus Nr. 57). 1847 Heinrich Ruhl II. (Kauf), Schuhmacher, aus Bermuthshain (Velde Haus/damals Schusterjes). 1853 Kirche zu Crainfeld (Kauf). 1854 Heinrich Karl (Kauf), aus Gunzenau. 1855 Johannes Klein I. (Kauf), Wagner, aus der Heckenmühle zwischen Crainfeld und Bannerod. 1889 Johannes Luft I. (Schwiegersohn), Tagelöhner + Landwirt, aus Bermuthshain (Schusterjes Haus). 1920 Johannes Luft II. (Sohn), Holzhändler + Landwirt. 1963 Albert Luft (Sohn), Landwirt + Versicherungsvertreter. Hausname: Abgeleitet von Johannes Klein I. (Hausbesitzer ab 1855), der aus der Heckenmühle stammte, einem 1881 abgebrochenen Anwesen an der Lüder nahe der Gemarkungsgrenze von Crainfeld zu Bannerod.

Fuldaer Straße 24 - Hausname Hoase

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 28, 1820 Haus Nr. 26, 1861 Haus Nr. 44, 1899 Hauptstraße 38, 1953 Hauptstraße 24. Besitzer: 1818 Johann Balthasar Bopp, Schäfer, aus Bermuthshain. 1847 Johann Valentin Volz (Schwiegersohn), Tagelöhner, aus Bermuthshain. 1854 Heinrich Weitzel (Schwiegersohn), Schuhmacher, aus Grebenhain (Hansmechels). 1878 Sebastian Weitzel (Sohn), Schuhmacher. 1907 Heinrich Wies (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Annekinne). 1932 Karl Wies II. (Sohn), Landwirt. Hausname: Ist auf Johann Heinrich Haas aus Hartmannshain zurückzuführen, der 1749 in Bermuthshain einheiratete.

Graue Mühle 1 - Hausname Grohe

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 104, 1861 Haus Nr. 34, 1899 Straße nach Ober-Moos 38, 1953 Mühlweg 16. Besitzer: 1818 Adam Groh I., Müller, aus Bermuthshain (Schneidmellersch Haus). 1847 Johannes Groh II. (Sohn), Müller. 1885 Peter Oechler II. (Schwiegersohn), Müller, aus Bermuthshain (Ruhls Haus/damals Nikloase). 1907 Johannes Oechler VIII. (Sohn), Müller. 1937 Wilhelm Oechler (Sohn), Landwirt. 1952 Ernst Oechler IV. (Heirat Witwe), Bauarbeiter + Landwirt, aus Bermuthshain (Stoffels). Hausname: Abgeleitet von Adam Groh I., der aus der benachbarten obersten Grundmühle eingeheiratet war. Interessantes: Die unterste Grundmühle, zumeist Grohmühle genannt, wurde als letzte Bermuthshainer Mühle im  Jahr 1939 stillgelegt. Der Wassergraben der beiden Grundmühlen vom Dorf zur Lüder wurde 1963 trockengelegt. Die heutige amtliche Bezeichnung "Graue Mühle" beruht auf Unkenntnis der Bedeutung des mundartlichen Namens Grohe Mill für die Mühle.

Grundweg 4 - Hausname Stirskloase

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 95, 1820 Haus Nr. 88, 1861 Haus Nr. 22, 1899 Straße nach Ober-Moos 8, 1953 Mühlweg 4. Besitzer: 1818 Johann Valentin Rasch, Ackermann, aus Bermuthshain. 1847 Johannes Leinberger II. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Haus Nr. 87). 1879 Sebastian Leinberger II. (Sohn), Landwirt. 1904 Heinrich Leinberger II. (Sohn), Landwirt. 1935 Heinrich Leinberger III. (Sohn), Landwirt. Hausname: Möglicherweise von dem um 1770 lebenden Nikolaus Schubkegel abgeleitet (Vorname mundartlich "Kloas"), einem Vorfahren der Hausbesitzer.

Grundweg 6 - Hausname Hohlkhannes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 96, 1853 Haus Nr. 90, 1861 Haus Nr. 23, 1899 Straße nach Ober-Moos 10, 1953 Mühlweg 6. Besitzer: 1818 Johannes Schaub, Ackermann + Schreiner, aus Bermuthshain. 1847 Johann Valentin Eschenröder (Schwiegersohn), Ackermann, aus Ilbeshausen. 1871 Sebastian Eschenröder III. (Sohn), Tagelöhner. 1877 Friedrich Schneider (Neffe), Landarbeiter + Hirt, aus Grebenhain. 1909 Karl Schneider (Sohn), Handelsmann + Landwirt. 1937 Karl Schneider (Sohn), Schmied. Hausname: Bezieht sich wahrscheinlich auf den Hausbesitzer Johannes Schaub (Vorname mundartlich "Hannes") und auf die Lage in der "Hohl", der niedrigsten Stelle des Dorfes an der Lüder.

Die ehemalige Hohlmühle, aufgenommen vor dem Zweiten Weltkrieg.

Grundweg 8 - Hausname Hohlewies

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 53, 1820 Haus Nr. 48, 1861 Haus Nr. 18, 1899 Hauptstraße 28, 1953 Mühlweg 8. Besitzer: 1818 Ludwig Oestreich, Ackermann + Müller, aus Bermuthshain. 1847 Valentin Oestreich (Sohn), Müller. 1879 Johannes Oestreich II. (Sohn), Müller + Feldschütz + Landwirt. 1882 Nikolaus Bien (Schwiegersohn), Landwirt, aus Salz. 1909 Karl Oechler II. (Schwiegersohn), Landwirt + Mineralwasserhändler, aus Bermuthshain (Götzjes). 1949 Karl Oechler V. (Sohn), Landwirt + Facharbeiter + Beigeordneter. Hausname: Abgeleitet vom Rufnamen des Hausbesitzers Nikolaus Bien (mundartlich "Hohl-Bies"). Das Haus ist ebenfalls in der "Hohl" gelegen. Interessantes: Die Hohlmühle wurde bis in die 1880er Jahre als Mahlmühle betrieben und befand sich unmittelbar an der Lüder.

Hochstättenweg 1 - Hausname Schloamellersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 76, 1820 Haus Nr. 69, 1861 Haus Nr. 77, 1899 Hauptstraße 7, 1953 Hochstättenweg 1. Besitzer: 1818 Andreas Blößer, Ölmüller, aus Bermuthshain. 1821 Johann Sebastian Bopp (Kauf), Ackermann, aus Bermuthshain. 1848 Johannes Dahmer II. (Kauf), Müller + Leinweber, aus Bermuthshain (Haus Nr. 68). 1857 Christoph Schaub (Kauf), Dreher, aus Bermuthshain (Joste Haus). 1877 Konrad Hämel (Schwiegersohn), Schreiner, aus Gunzenau. 1891 Georg Hofmann (Heirat Witwe), Landwirt, aus Holzmühl. 1926 Melchior Lorenz Muth (Schwiegersohn), Arbeiter + Landwirt, aus Wüstwillenroth. Hausname: Bezogen auf die ursprünglich betriebene Schlagmühle. Interessantes: Die Schlagmühle, in den historischen Quellen auch "Schlag- und Walkmühle" oder "Mühle oben im Dorf" genannt, wurde mindestens seit 1753 und bis 1868 betrieben, zuletzt in Pacht durch den Ölmüller Heinrich Kaiser aus Herchenhain. Sowohl der Müller Johann Sebastian Bopp als auch sein Nachfolger Johannes Dahmer II. wanderten beide mit ihren Familien in den Jahren 1838 und 1855 nach Nordamerika aus.

Hochstättenweg 3 - Hausname Stockjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 98, 1820 Haus Nr. 92, 1861 Haus Nr. 74, 1899 Straße nach Ober-Moos 12, 1953 Hochstättenweg 3. Besitzer: 1818 Johann Sebastian Blößer, Ackermann, aus Bermuthshain. 1822 Christoph Ganß (Kauf), Leinweber, aus Grebenhain. 1857 Balthasar Stock (Schwiegersohn), Butterhändler + Garnhändler, aus Crainfeld (Bergbalzerjes). 1866 Balthasar Jost (Kauf), Landwirt, aus Vaitshain (Schreinersch). 1887 Friedrich Jost (Sohn), Holzdreher + Steinmetz + Bürgermeister + Landtagsabgeordneter. 1911 Heinrich Luft III. (Schwiegersohn), Landwirt + Holzdreher + Steinmetz, aus Bermuthshain (Wänersch). 1932 Friedrich Luft (Sohn), Holzdreher + Steinmetz + Landwirt. 1958 Werner Luft (Sohn), Holzdreher + Steinmetz + Landwirt. Hausname: Abgeleitet von Balthasar Stock (Hausbesitzer seit 1857) aus Crainfeld, der in dem Haus eingeheiratet war. Interessantes: Ab 1886 wurden in der Holzdreherwerkstatt von Friedrich Jost, später Bürgermeister und Landtagsabgeordneter, die ersten Skier im Vogelsberg anfertigte. Nach der Übernahme durch den Enkel Friedrich Luft 1932 erhielt der Betrieb seinen heutigen Namen "Ski Luft". Skier im Eigenbau wurden in der Werkstatt noch bis 1980 hergestellt und anschließend das Unternehmen auf den reinen Vertrieb von Sportausrüstung umgestellt.

Hochstättenweg 5 - Hausname Beckels

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 91, 1820 Haus Nr. 100, 1861 Haus Nr. 73, 1899 Hauptstraße 11, 1953 Hochstättenweg 5. Besitzer: 1818 Johann Jakob Hämel, Kuhhirt, aus Stockhausen. 1841 Johannes Adam Hämel (Sohn), Leinweber. 1885 Johannes Böckel (Schwiegersohn), Schneidermeister, aus Ilbeshausen. 1911 Friedrich Böckel (Sohn), Schneider. 1939 Jakob Johannes Böckel (Sohn), Landwirt + Schneider. Hausname: Abgeleitet von Johannes Böckel (Hausbesitzer seit 1885) aus Ilbeshausen, der in dem Haus eingeheiratet war. Interessantes: Zwischen 1885 und 1950 wurde in dem Anwesen eine Schneiderei betrieben.

Hochstättenweg 8 - Hausname Kammveldersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 71, 1820 Haus Nr. 65, 1861 Haus Nr. 72, 1899 Hauptstraße 33, 1953 Hochstättenweg 8. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Muth, Ackermann, aus Bermuthshain. 1850 Johannes Muth I. (Sohn), Ackermann. 1865 Balthasar Muth II. (Bruder), Ackermann. 1877 Balthasar Muth III. (Stiefsohn), Landwirt. 1935 Ernst Baumbach (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Schmedebaste). 1955 Josef Präger II. (Kauf), Arbeiter, aus Domaschin (Pol. Bez. Luditz, CSR). Hausname: Lässt sich von dem um 1730 lebenden Johann Velten Oechler (Vorname mundartlich ("Kamm-Velde") ableiten, einem Vorfahren der Hausbesitzer. Als nach 1925 der pensionierte Bermuthshainer Forstwart Wilhelm Dillemuth zur Miete in das Haus zog, wurde es auch Förstersch obe genannt. Nach dem Kauf durch Josef Präger II. 1955 änderte sich der Hausname in Veitenhansels.

Postkarte von "Kompe" aus dem Jahr 1933.

Lichenröther Straße 1 - Hausname Kompe

Nummerierung: 1907 Hauptstraße 65, 1953 Lichenröther Straße 1. Besitzer: 1907 Andreas Komp, Schreinermeister, aus Bermuthshain (Hoase oben). 1932 Heinrich Greb (Schwiegersohn), Schreiner, aus Ober-Moos (Lendas). 1954 Heinrich Komp (Schwager), Schreinermeister, aus Fellbach (Baden-Württemberg). Hausname: Abgeleitet von Andreas Komp, dem Erbauer des Hauses. Interessantes: Das Haus wurde 1907 an der Ausfallstraße nach Lichenroth auf einem ursprünglich der Gemeinde gehörenden Grundstück gegenüber dem Marktplatz erbaut. Es war ursprünglich einstöckig und wurde 1910 aufgestockt. In dem Anwesen wurde eine Schreinerei, ab 1910 auch eine Möbelhandlung betrieben. Kurz nach dem Einmarsch amerikanischer Truppen im Ort kam der Hausbesitzer Heinrich Greb am 5. April 1945 durch Schüsse eines US-Soldaten auf ihn auf der Haustreppe ums Leben. Sein Schwager Heinrich Komp aus Fellbach bei Stuttgart eröffnete 1954 die Möbelhandlung "Möbel Komp". Am 25. Mai 2012 brannte das Haus bei einem Großbrand aus und wurde danach abgerissen.

Lichenröther Straße 3 - Hausname Hirtschneidersch

Nummerierung: 1915 Hauptstraße 67, 1953 Lichenröther Straße 3. Besitzer: 1915 Heinrich Blum, Dienstknecht, aus Nieder-Moos. 1938 Heinrich Möller (Kauf), Knecht, aus Crainfeld. 1961 Gisbert Knörner (Schwiegersohn), Strumpfwirker, aus Greiz (Sachsen). Hausname: Übernommen vom Elternhaus der Ehefrau des Heinrich Möller, die aus Hirtschneidersch in Bermuthshain stammte. Zuvor wurde das Haus nach seinem Blums genannt. Interessantes: Das Haus wurde 1915 von dem gebürtigen Nieder-Mooser Heinrich Blum gebaut. Dessen Ehefrau und die des unmittelbaren Nachbarn Heinrich Karl Götz (Scheffersch vorne) waren Schwestern.

Lichenröther Straße 5 - Hausname Scheffersch vorne

Nummerierung: 1910 Hauptstraße 69, 1953 Lichenröther Straße 5. Besitzer: 1910 Heinrich Karl Götz, Tagelöhner, aus Bermuthshain. 1940 Karl Götz I. (Sohn), Viehhändler. 1969 Hermann Johannes Götz (Sohn), Metzger + Viehhändler. Hausname: Abgeleitet vom Elternhaus (Scheffersch) der Ehefrau des Hauserbauers Heinrich Karl Götz. Interessantes: Das Haus wurde 1910 als letztes am Ortsausgang nach Lichenroth gebaut. Heinrich Karl Götz  ließ es fast gleichzeitig neben dem seines Schwagers Heinrich Blum erbauen.

Lindenweg 3 - Hausname Gutermuths

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 53, 1820 Haus Nr. 48, 1861 Haus Nr. 18, 1899 Hauptstraße 28, 1953 Lindenweg 3. Besitzer: 1818 Johann Sebastian Klippert, Fuhrmann, aus Grebenhain. 1838 Christoph Oestreich (Kauf), aus Bermuthshain (Haus Nr. 64). 1868 Sebastian Damer I. (Kauf), Landwirt + Polizeidiener, aus Crainfeld (Hambaste Haus). 1895 Friedrich Gutermuth (Kauf), Holzdreher + Rechenmacher, aus Ilbeshausen. 1929 Jakob Lind III. (Schwiegersohn), Maurermeister, aus Bermuthshain (Säuhennerjes). 1965 Wilhelm Hornung (Schwiegersohn), Beigeordneter, aus Bermuthshain (Franze). Hausname: Abgeleitet von Friedrich Gutermuth aus Ilbeshausen, der das Haus 1895 erwarb. Der vorherige Hausname ist nicht bekannt, möglicherweise lautete er Damersch nach Sebastian Damer I. (Hausbesitzer seit 1868), dessen Sohn dann das gleichnamige Nachbarhaus erwarb. Interessantes: Der Hausbesitzer Johann Sebastian Klippert wanderte im Juni 1837 mit seiner Familie nach Nordamerika aus. Das alte Haus wurde 1931 abgebrochen und durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt.

Hausansicht von "Sandersch" mit Laden und der Gastwirtschaft "Zum Hessischen Hof" um 1920.

Lindenweg 5 - Hausname Sandersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 52, 1820 Haus Nr. 47, 1861 Haus Nr. 19, 1899 Hauptstraße 26, 1953 Lindenweg 5. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Schäfer, Fuhrmann, aus Bermuthshain. 1839 Heinrich Bopp II. (Schwiegersohn), Fuhrmann, aus Bermuthshain (Hoase oben Haus). 1871 Heinrich Bopp III. (Sohn), Fuhrmann + Spezereikrämer + Gastwirt. 1889 Alexander Lind (Kauf), Spezereikrämer + Gastwirt, aus Crainfeld (Franze Haus). 1922 Seligmann Lind (Sohn), Kaufmann + Gastwirt. 1936 Heinrich Oechler VII. (Kauf), Straßenwärter, aus Bermuthshain (Stroaßewärtersch). 1958 Klaus Dietrich Müller (Kauf), Metzger + Fischzüchter, aus Neu-Hardenberg (Brandenburg). Hausname: Abgeleitet von Alexander Lind aus Crainfeld (Vorname mundartlich "Sander"), der das Haus 1889 erwarb. Interessantes: Die Bauinschrift lautet: Gott wolle mich behüten, mich gnädig diesen Tag, fürs Teufels List und Mühen, für Sünden und für Schmach für Feuer und Wassers Noth, für Armuth und für Schanden, für Ketten und für Banden. Was Gott beschert das erndt ich ein, damit will ich zufrieden seyn. Ich fahr herein, was Gott beschert, wovon sich Mensch und Vieh ernährt. Ab 1875 wurde in dem Haus eine Schankwirtschaft betrieben, von 1884 bis 1936 das Gasthaus "Zum Hessischen Hof" mit einem Kaufladen. 1886 wurde sie an die Brüder David und Alexander Lind aus Crainfeld verpachtet, 1889 kaufte Alexander Lind das Haus. Die Linds waren die einzige jüdische Familie in Bermuthshain. Aufgrund der zunehmenden Repressalien und Boykottmaßnahmen nach der Machtübernahme der NSDAP verließ die Familie Bermuthshain im April 1936 und siedelte nach Goßmannsdorf am Main über. Fünf Familienmitglieder wurden später in Konzentrationslagern ermordet.

Lindenweg 6 - Hausname Damersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 43, 1820 Haus Nr. 36, 1861 Haus Nr. 5, 1899 Hauptstraße 30, 1953 Lindenweg 6. Besitzer: 1818 Christoph Hornung, Ackermann, aus Grebenhain (Götze). 1844 Sebastian Hornung (Sohn), Bauer. 1893 Jakob Laufer (Kauf), Landwirt, aus Bermuthshain (Götzekannjes). 1895 Sebastian Damer II. (Kauf), Maurermeister, aus Bermuthshain (Gutermuths Haus/damals Damersch). 1910 Heinrich Damer I. (Sohn), Landwirt + Beigeordneter. 1942 Otto Damer (Sohn), Landwirt. 1953 Ottmar Damer (Sohn), Landwirt. Hausname: Abgeleitet von Sebastian Damer II. (Hausbesitzer seit 1895) oder seinem Vater Sebastian Damer I., dem das gegenüberliegende spätere Gutermuths Haus gehörte. In diesem Fall wäre der Hausname von dort mit umgezogen. Interessantes: Das Haus wurde 1825 anstelle eines älteren Vorgängergehöfts erbaut. Die Bauinschrift lautet Herr Gott bewahr dies Haus Vor Feuer und vor Hagelschlag Bis auf den seligen und frohen Tag (mit Jahreszahl 1825).

Lindenweg 11 - Hausname Schloarschmidtshannerjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 41, 1820 Haus Nr. 38, 1861 Haus Nr. 6, 1899 Hauptstraße 24, 1953 Lindenweg 11. Besitzer: 1818 Andreas Franz, Ackermann, aus Bermuthshain. 1844 Johannes Leinberger I. (Kauf), Ackermann, aus Bermuthshain (Haus Nr. 87). 1847 Heinrich Leinberger I. (Sohn), Landwirt. 1882 Sebastian Leinberger I. (Sohn), Landwirt. 1908 Heinrich Bopp III. (Schwager), Spezereikrämer + Gastwirt, aus Bermuthshain (Sandersch Haus). 1920 Johannes Deuchert (Kauf), Maurer, aus Bermuthshain (Eberliese). 1951 Karl Deuchert (Sohn), Landwirt + Forstarbeiter. Hausname: Abgeleitet von Johannes Leinberger I. (Vorname mundartlich "Hannes"), dessen Ehefrau aus dem Haus Schloarschmidts stammte. Der Hausname wurde sehr wahrscheinlich von einem Haus übernommen, das sich unterhalb von Schloarschmidts befand. Interessantes: Der Wohnteil des Hauses fiel dem Ausbau der Ortsdurchfahrt im Jahr 1978 zum Opfer.

Gesamtansicht von "Brennerjes" im Jahr 1955 mit der davor stehenden stattlichen Linde.

Lindenweg 13 - Hausname Brennerjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 44, 1820 Haus Nr. 40, 1861 Haus Nr. 58, 1899 Hauptstraße 59, 1953 Lindenweg 13. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Bopp, Schuhmacher, aus Bermuthshain. 1839 Johann Heinrich Franz (Kauf), Musiker + Ackermann, aus Bermuthshain (Eberliese Haus). 1853 Balthasar Oechler III. (Schwiegersohn), Tagelöhner, aus Crainfeld. 1863 Christoph Laufer (Kauf), Landwirt, aus Bermuthshain (Haus Nr. 77). 1891 Sebastian Laufer I. (Sohn), Landwirt. 1928 Karl Dillemuth (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Förstersch). Hausname: Soll nach mündlicher Überlieferung auf einen Brand zurückgeht. Ein früherer Hausname lautete Linneschmidts nach der großen Linde, die vor dem Haus stand. Interessantes: Vor dem Haus stand eine große und sehr alte Linde, die auch namensgebend für den heutigen Lindenweg und den Lindenplatz war. Sie starb nach der Schädigung des Wurzelwerks durch den Bau der Ortskanalisation und Ortsdurchfahrt ab und musste daher 1964 gefällt werden. Der Hausbesitzer Johann Heinrich Franz wanderte im Februar 1852 mit seiner Familie nach Nordamerika aus. Auf dem Hof kam 1946/47 auch der erste Traktor in Bermuthshain zum Einsatz.

Obergasse 3 - Hausname Stirskammbaste

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 48, 1820 Haus Nr. 44, 1861 Haus Nr. 63, 1899 Hauptstraße 49, 1953 Obergasse 3. Besitzer: 1818 Andreas Ruhl, Ackermann + Schreiner. 1830 Adam Nies (Kauf), Ackermann. 1839 Johann Heinrich Schäfer (Kauf), Fuhrmann, aus Bermuthshain (Sandersch Haus). 1853 Heinrich Jockel II. (Kauf), Küfer + Wagner, aus Bermuthshain (Haus Nr. 89/damals Stirskammbaste). 1890 Sebastian Jockel (Sohn), Nachtwächter. 1929 Otto Jockel (Sohn), Landwirt. 1931 Karl Daubert (Heirat Witwe), Landwirt, aus Glashütten. 1958 Josef Helgert (Schwiegersohn), Elektriker, aus Dobrzan (Pol. Bez. Mies, CSR). Hausname: Wurde sehr wahrscheinlich vom ursprünglichen Haus des Heinrich Jockel II. (Nr. 89), das unmittelbar neben Stirskloase stand, mitgenommen und ist wohl von dessen um 1800 lebenden Urgroßvater Johann Bast Schubkegel (Vorname mundartlich "Kamm-Bast") abgeleitet.

Obergasse 4 - Gemoane Haus

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 46, 1820 Haus Nr. 42, 1861 Haus Nr. 60, 1899 Hauptstraße 55, 1953 Obergasse 4. Besitzer: 1818 Johannes Kleinschmidt, Schuster, aus Bermuthshain. 1821 Johannes Ganß (Kauf), Schuhmacher, aus Bermuthshain. 1847 Heinrich Imhof (Kauf), Schmied, aus Bermuthshain (Grundhannerjes Haus). 1853 Johannes Scholtes (Kauf), Maurer + Wirt, aus Bermuthshain. 1860 Heinrich Sparwasser (Kauf), Schuhmacher, aus Bermuthshain (Sills Haus). 1876 Heinrich Jost (Schwiegersohn), Maurer, aus Vaitshain. 1882 Gemeinde Bermuthshain (Kauf). 1971 Anna Heidl (Kauf), aus Bermuthshain. Hausname: Das Gebäude war seit 1882 Gemeindehaus. Interessantes: Das Gemeindehaus war ursprünglich ein normales Bauernhaus und wurde dann in vier Wohnungen unterteilt. Hier wohnten u. a. die Bermuthshainer Gemeindediener Nikolaus und Karl Franz sowie Sebastian Pröscher mit ihren Familien. Im Gebäude befand sich auch der Spritzenraum der Bermuthshainer Feuerwehr. 1905 wurde das Leiterhaus, das bis dahin gegenüber dem Unterdörfer Backhaus gestanden hatte, dorthin in den Garten versetzt. Es diente später als Holzstall. Nach längerem Leerstand wurde das Haus 1991 abgebrochen.

Obergasse 5 - Hausname Muhrsch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 47, 1820 Haus Nr. 43, 1861 Haus Nr. 62, 1899 Hauptstraße 51, 1953 Obergasse 5. Besitzer: 1818 Johann Michael Zimmermann, Ackermann, aus Bermuthshain. 1823 Andreas Müller (Schwiegersohn), Ackermann, aus Bermuthshain (Kannjerche). 1846 Heinrich Hornung (Schwiegersohn), Schuhmacher, aus Bermuthshain (Schoulhaus). 1858 Karl Mohr (Heirat Witwe), Schuhmacher, aus Weidmoos. 1891 Andreas Mohr (Sohn), Schuhmacher. 1912 August Roth (Schwiegersohn), Landwirt, aus Zahmen (Kreidersch). 1921 Karl Wies I. (Heirat Witwe), Landwirt, aus Bermuthshain (Annekinne). 1969 Helmut Wies (Schwiegersohn), Landwirt + Straßenbauarbeiter, aus Bermuthshain (Bensels). Hausname: Abgeleitet von dem im Haus eingeheirateten Karl Mohr (Hausbesitzer seit 1858) aus Weidmoos. Interessantes: Die 1932 an das alte Bauernhaus angebaute Scheune hat die Bauinschrift Man fährt herein was Gott beschert davon sich Menschen und Vieh ernährt. Bauherr Karl Wies. Zimmermeister Johannes Heineck. 7.5.1932.

Obergasse 6 - Hausname Kinnfraas

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 18, 1820 Haus Nr. 98, 1861 Haus Nr. 46 5/10, 1861 Haus Nr. 61, 1899 Hauptstraße 53, 1953 Obergasse 6. Besitzer: 1818 Heinrich Lind, Maurer, aus Grebenhain. 1824 Sebastian Lind 1. (Sohn), Maurer. 1850 Andreas Lind (Sohn), Maurer. 1891 Jakob Lind I. (Sohn), Maurer. 1903 Sebastian Götz (Kauf), Knecht, aus Bermuthshain. 1934 Karl Götz II. (Sohn), Arbeiter. Hausname: Abgeleitet von der Ehefrau des Hausbesitzers Sebastian Götz, die Hebamme (mundartlich "Kinnfraa") in Bermuthshain war. Zuvor hieß das Haus Säuhennerjes, wahrscheinlich abgeleitet von dem 1793 von Grebenhain nach Bermuthshain eingeheirateten Heinrich Lind (Vorname mundartlich "Henner"). Interessantes: Das Haus wurde 1994 abgebrochen.

Ober-Mooser Straße 8 - Hausname Stoffels

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 86, 1820 Haus Nr. 80, 1861 Haus Nr. 16, 1899 Straße nach Ober-Moos 2, 1953 Ober-Mooser Straße 8. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Habermehl, Schweinehirt, aus Bermuthshain. 1847 Andreas Oechler V. (Neffe), Bäcker, aus Bermuthshain (Luftjes Haus/damals Habermehls). 1870 Karl Göbel (Kauf), Tagelöhner, aus Bannerod. 1875 Nikolaus Franz (Kauf), Schneider + Polizeidiener, aus Bermuthshain (Säuherts Haus). 1879 Christoph Oechler (Kauf), Schuhmacher, aus Bermuthshain (Weidels). 1920 Heinrich Oechler V. (Sohn), Schuhmacher + Landwirt + Beigeordneter + Gemeinderechner. 1969 Emma Oechler (Tochter). Hausname: Abgeleitet von Christoph Oechler (Vorname mundartlich "Stoffel"), der das Haus 1879 erwarb. Interessantes: Das alte einstöckige Haus wurde 1935 abgebrochen und durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt.

Das Gasthaus "Zum Goldenen Stern" auf dem Ausschnitt einer 1942 gelaufenen Postkarte.

Ober-Mooser Straße 11 - Hausname Heutzeredersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 88, 1820 Haus Nr. 82, 1861 Haus Nr. 20, 1899 Straße nach Ober-Moos 3, 1953 Ober-Mooser Straße 11. Besitzer: 1818 Johann Dietrich Heutzenröder, Ackermann, aus Bermuthshain. 1844 Jakob Heutzenröder I. (Sohn), Ackermann +Leinweber + Gastwirt. 1849 Christian Karl (Schwiegersohn), Landwirt + Gastwirt, aus dem Hofgut Entenfang bei Kirchbracht. 1879 Ernst Pfannstiel (Schwiegersohn), Landwirt + Gastwirt, aus Hainbach (Kr. Alsfeld). 1910 Otto Ernst August Pfannstiel (Sohn), Landwirt + Gastwirt + Bürgermeister. 1961 Otto Pfannstiel (Sohn), Landwirt + Gastwirt. Hausname: Abgeleitet sehr wahrscheinlich von Johann Bast Heutzenröder aus Crainfeld, der 1758 in Bermuthshain einheiratete und der Vorfahre der Hausbesitzer war. Interessantes: Die Gastwirtschaft "Zum Goldenen Stern" besteht mindestens seit 1827 in dem Haus. Das große Gasthaus wurde nach dem Vorbild der benachbarten Gastwirtschaft "Zur Krone" (mit der Verwandschaft bestand) 1892 errichtet. Seit 1965 war die Gastwirtschaft verpachtet an Arthur und Paula Hohmeier aus Schlitz, von 1970 bis 1974 wurde hier die Diskothek "Oldy" von Wolfgang J. Schmelz betrieben.

Ober-Mooser Straße 14 - Hausname Petersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 87, 1820 Haus Nr. 81, 1861 Haus Nr. 21, 1899 Straße nach Ober-Moos 6, 1953 Ober-Mooser Straße 14. Besitzer: 1818 Johann Bast Muth, Gerichtsschöffe + Zöllner, aus Bermuthshain. 1842 Heinrich Jockel I. (Schwiegersohn), Ackermann + Schneider + Garnkrämer, aus Bermuthshain (Bieljes Haus). 1856 Andreas Jockel II. (Sohn), Ackermann. 1920 Ernst Jockel II. (Sohn), Landwirt + Beigeordneter. 1951 Heinrich Jockel V. (Sohn), Landwirt. Hausname: Vermutlich abgeleitet von dem um 1750 lebenden Kirchensenior und Gerichtsschöffen Peter Muth, einem Vorfahren der Hausbesitzer.

Ober-Mooser Straße 22 - Hausname Greßmanns

Nummerierung: 1905 Straße nach Ober-Moos 20, 1953 Ober-Mooser Straße 22. Besitzer: 1905 Albert Greßmann, Molkereibesitzer, aus Wittenburg (Ghzm. Mecklenburg-Schwerin). 1935 Wilhelm Greßmann (Sohn), Molkereibesitzer + Arbeiter. 1962 Edgar Greßmann (Sohn), Straßenbauarbeiter. Hausname: Abgeleitet von Albert Greßmann, dem Erbauer des Hauses. Interessantes: Das Haus wurde 1905 auf einem vorher gemeindeeigenen Grundstück erbaut, auf dem sich das Leiterhaus befunden hatte. Im Erdgeschoß des Hauses befand sich die Molkerei, die von 1905 bis 1937 betrieben wurde. Ein fast baugleiches Wohn- und Molkereigebäude befindet sich in Ilbeshausen, wo Albert Greßmann zuvor Teilhaber der dortigen Molkerei Schulz & Greßmann gewesen war. Von 1962 bis 1978 war die Kleinverkaufsstelle der Spar- und Darlehenskasse Bermuthshain bzw. der Ein- und Verkaufsgenossenschaft Grebenhain in dem Gebäude untergebracht.

Ober-Mooser Straße 23 - Hausname Franze

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 19, 1820 Haus Nr. 19, 1861 Haus Nr. 50, 1899 Straße nach Ober-Moos 9, 1953 Ober-Mooser Straße 23. Besitzer: 1818 Johann Peter Brückmann, Ackermann + Gerichtsschöffe, aus Bermuthshain (Götzjes Haus)/damals Brückmanns). 1846 Johann Sebastian Brückmann (Sohn), Ackermann. 1855 Heinrich Suppes I. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Altenschlirf. 1887 Johannes Oechler VI. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Kannhennersch). 1921 Heinrich Jakob Hornung II. (Schwiegersohn), Landwirt + Metzger, aus Bermuthshain (Dammburjersch). 1966 Karl Heuser (Schwiegersohn), Landwirt + Hausmetzger + Beigeordneter, aus Eichenrod. Hausname: Möglicherweise abgeleitet von dem um 1750 lebenden Johannes Franz, Hauptmann des Gerichts-Ausschusses des Gerichts Crainfeld, der ein Vorfahre der Hausbesitzer war. Interessantes: Vor das alte Bauernhaus wurde an der Straße 1905 ein neues Wohnhaus gebaut. Das alte Haus wurde fortan Stall und Scheune, im Obergeschoß wohnte die Familie Fölsing zur Miete. Die Bauinschrift am Altbau lautete Wir bauen alles feste Und sind doch fremde Gäste. Und wo wir wollen ewig sein, da bauen wir gar wenig ein.

Ansicht von "Säuhennerjes" vor dem Ersten Weltkrieg.

Ober-Mooser Straße 24 - Hausname Säuhennerjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 10, 1820 Haus Nr. 9, 1861 Haus Nr. 30, 1899 Straße nach Ober-Moos 22, 1953 Ober-Mooser Straße 24. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Zimmermann, Ackermann, aus Bermuthshain. 1832 Johann Balthasar Zimmermann (Sohn), Beigeordneter + Kirchenvorsteher. 1863 Heinrich Oechler I. (Schwiegersohn), Bürgermeister + Kirchenvorsteher, aus Bermuthshain (Haus Nr. 52). 1904 Jakob Lind I. (Kauf), Maurermeister, aus Bermuthshain ("Kinnfräs" Haus). 1912 Heinrich Lind (Sohn), Maurer + Landwirt. 1946 Heinrich Lind (Sohn), Maurer + Landwirt. Hausname: Wurde mitgenommen beim Kauf durch Jakob Lind I. aus dessen Haus (später Kinnfraas) und bezog sich auf dessen Urgroßvater Heinrich Lind aus Grebenhain. Der ursprüngliche Hausname lautete Henkelkammbalzersch, dessen Herkunft nicht überliefert ist. Interessantes: Das Haus wurde 1791 erbaut. Die Bauinschrift lautet Wo Gott das Haus nicht selbst bewacht Da schützt es nicht der Wächter Wacht. Wer bey der Arbeit Gott ruft an wird finden das er wohl getan weil Gott es denen die er liebt durch seinen Segen reichlich gibt. Bauherr Johann Balthasar Zimmermann ZM Johannes Schaub. So geschehen den 10. Mai 1791.

Ober-Mooser Straße 33 - Hausname Weidels

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 24, 1820 Haus Nr. 22, 1861 Haus Nr. 39, 1899 Straße nach Ober-Moos 11, 1953 Ober-Mooser Straße 33. Besitzer: 1818 Andreas Oechler, aus Bermuthshain. 1833 Andreas Oechler junior (Sohn), Dreher. 1854 Adam Zimmer (Kauf), aus Ober-Moos. 1855 Juliana Katharina Oechler geb. Ruhl (Kauf), Witwe von Andreas Oechler junior. 1855 Heinrich Ruhl I. (Heirat Witwe), Schuhmacher, aus Bermuthshain (Velde Haus/damals Schusterjes). 1874 Georg Schmidt (Schwiegersohn), Schuhmacher, aus Nieder-Gemünden (Kr. Alsfeld). 1879 Johannes Pröscher (Heirat Witwe), Hirt, aus Hartmannshain. 1893 Johannes Klein II. (Schwiegersohn), Wagner, aus Bermuthshain (Heckemellersch). 1922 Johannes Klein III. (Sohn), Wagner. 1965 Heinrich Klein (Sohn), Landwirt + Forstarbeiter. Hausname: Wahrscheinlich abgeleitet von Johannes Weitzel aus Grebenhain, der 1686 in Bermuthshain einheiratete und ein Vorfahre der Hausbesitzer war. Interessantes: Von 1893 bis 1953 wurde in dem Haus eine Wagnerei betrieben.

Ober-Mooser Straße 35 - Hausname Nienammels

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 25, 1820 Haus Nr. 23, 1861 Haus Nr. 40, 1899 Straße nach Ober-Moos 13, 1953 Ober-Mooser Straße 35. Besitzer: 1818 Johann Adam Heutzenröder, Ackermann, aus Bermuthshain. 1846 Sebastian Heutzenröder (Sohn), Bauer. 1875 Jakob Heutzenröder II. (Sohn), Landwirt. 1900 Jakob Heutzenröder III. (Sohn), Landwirt. 1929 Jakob Heutzenröder IV. (Sohn), Landwirt. 1966 Richard Heutzenröder (Sohn), Bauarbeiter + Landwirt. Hausname: Geht nach mündlicher Überlieferung darauf zurück, dass in früherer Zeit einmal vor dem Haus eine Linde stand und darin eine Hebamme wohnte, die "Linn-Amme".

Ober-Mooser Straße 37 - Hausname Eberliese

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 27, 1820 Haus Nr. 25, 1861 Haus Nr. 42, 1899 Straße nach Ober-Moos 17, 1953 Ober-Mooser Straße 37. Besitzer: 1818 Johann Adam Franz, Ackermann, aus Bermuthshain. 1847 Juliana Oestreich (Kauf), aus Bermuthshain (Haus Nr. 57). 1855 Sebastian Faitz (Kauf), Dreher, aus Bermuthshain (Haus Nr. 60). 1873 Juliana Oestreich (Kauf). 1874 Balthasar Oechler III. (Kauf), Tagelöhner, aus Bermuthshain (Brennerjes Haus). 1891 Karl Oechler I. (Sohn), Viehhändler + Metzger + Maurer. 1922 Andreas Oechler IX. (Sohn), Landwirt. 1963 Konrad Menje (Schwiegersohn), Schreiner, aus Steinfurt. Hausname: Die Herkunft ist nicht bekannt.

Ober-Mooser Straße 39 - Hausname Schusterjes

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 26, 1820 Haus Nr. 24, 1861 Haus Nr. 41, 1899 Straße nach Ober-Moos 15, 1953 Ober-Mooser Straße 39. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Schäfer, Ackermann, aus Bermuthshain. 1839 Andreas Luft (Stiefsohn), Landwirt. 1861 Markus Strauß (Kauf), Kaufmann + Viehhändler aus Crainfeld (Moadjes). 1884 Andreas Bopp V. (Kauf), Landwirt, aus Bermuthshain (Velde Haus/damals Schusterjes). 1921 Heinrich Bopp IV. (Sohn), Landwirt. 1953 Jakob Heutzenröder V. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Bäckerjes). Hausname: Ist sehr vwahrscheinlich nach dem Kauf durch Andreas Bopp V. von dessen Haus (später Velde) mit umgezogen und bezog sich auf das dort ausgeübte Schuhmacherhandwerk.

Rückwärtige Ansicht der Schneidmühle mit dem Wasserrad, aufgenommen um 1925.

Schneidmühle 1 - Hausname Schneidmellersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 104, 1861 Haus Nr. 34, 1899 Straße nach Ober-Moos 38, 1953 Mühlweg 23. Besitzer: 1818 Johann Georg Groh, Müller + Glaser, aus Stockhausen. 1831 Johannes Groh I. (Sohn), Müller. 1857 Adam Groh II. (Sohn), Schneidmüller + Schankwirt. 1881 Heinrich Suppes II., (Schwiegersohn), aus Bermuthshain (Franze). 1905 Sebastian Laufer II. (Schwiegersohn), Schneidmüller, aus Bermuthshain (Bieljes). 1934 Heinrich Friedrich Laufer (Sohn), Schneidmüller + Landwirt. 1969 Alfred Heinrich Laufer (Sohn), Kraftfahrer + Landwirt. Hausname: Bezieht sich auf den Schneidmühlenbetrieb zwischen 1855 und 1936. Interessantes: Die oberste Gründmühle hieß umgangssprachlich "Alandsmühle" bzw. "Ahlhannsen Mühle" und war eine reine Mahlmühle, bevor sie Adam Groh II. zu einer Schneidmühle erweiterte. Diese verwendete ab 1870 eine Dampfmaschine zum Antrieb des Sägegatters. Der hohe Schornstein wurde 1919 gesprengt, das Sägewerk aber noch bis 1936 betrieben. 1950 wurde das Mühlengebäude abgerissen. Das Sägegatter befindet sich heute im Museum der Stadt Bad Hersfeld. Die alte Hofreite brannte am 19. Mai 1997 nieder.

Tannenweg 2 - Hausname Förstersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 26, 1820 Haus Nr. 24, 1861 Haus Nr. 41, 1899 Hauptstraße 41, 1953 Schulweg 2. Besitzer: 1818 Sebastian Luft, Hirt + Schuhmacher, aus Ilbeshausen. 1819 Andreas Dietz (Kauf), Ackermann, aus Bermuthshain (Ahlewegs Lufte Haus). 1832 Hermann Dietz (Bruder), Fuhrmann, aus Gunzenau. 1843 Andreas Dietz (Stiefsohn), Bauer. 1874 Friedrich Fündeling (Kauf), Optiker + Mechaniker, aus Hildesheim (Kgr. Preußen). 1889 Wilhelm Dillemuth (Kauf), Forstwart, aus Bermuthshain (Mauls Haus/damals Förstersch). 1903 Großherzogliches Haus (Kauf). 1936 Volksstaat Hessen (Kauf). 1945 Land Hessen (Rechtsnachfolger). Hausname: Abgeleitet davon, dass das Haus als Forsthaus diente, die meiste Zeit davon unter Förstern aus der Familie Dillemuth. Wahrscheinlich trug bereits das spätere Mauls Haus, erbaut vom Vater des Försters Wilhelm Dillemuth, diesen Namen, der dann 1889 umgezogen ist. Interessantes: Das Haus brannte 1833 durch Brandstiftung ab und wurde an gleicher Stelle wieder aufgebaut. Der zwischenzeitliche Besitzer Friedrich Fündeling betrieb in dem Haus u. a. eine Nähmaschinen-Reparaturwerkstatt und verzog im April 1880 nach Friedberg. Von 1889 bis zur Aufhebung der Revierförsterei Bermuthshain Ende der 1970er Jahre diente das Gebäude als Forsthaus.

Tannenweg 5 - Hausname Ahlewegs Lufte

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 73, 1820 Haus Nr. 66, 1861 Haus Nr. 67, 1899 Hauptstraße 39, 1953 Alter Weg 5. Besitzer: 1818 Andreas Dietz, Ackermann, aus Gunzenau. 1819 Sebastian Luft (Kauf), Hirt + Schuhmacher, aus Bermuthshain (Förstersch Haus). 1849 Heinrich Luft I. (Sohn), Maurer. 1858 Sebastian Schmidt (Kauf), Landwirt + Gastwirt + Bürgermeister, aus Bermuthshain (Pittjes). 1866 Andreas Jöckel (Kauf), Landwirt, aus Ober-Moos. 1899 Margaretha Jöckel (Tochter). 1900 Konrad Jockel (Schwiegersohn), Maurer, aus Bermuthshain (Stirskammbaste). 1923 Heinrich Jockel IV. (Sohn), Maurer. 1955 Emil Oechler II. (Schwiegersohn), Forstarbeiter + Landwirt, aus Bermuthshain (Hohlewies). Hausname: Abgeleitet von dem Hausbesitzer Sebastian Luft und der Lage am "alten Weg". Interessantes: Der namensgebende "alte Weg" kreuzte bei dem Haus ursprünglich den heutigen Tannenweg (früher "Schulweg") und mündete beim späteren Feuerwehrgerätehaus in die Hauptstraße ein. Erhalten ist heute nur noch der obere Teil. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts lagen sechs Hofreiten entlang dieses Weges, von denen nach 1875 nur noch zwei übrig geblieben waren. Im Jahr 1862 wanderte der Hausbesitzer Heinrich Luft I. mit seiner Familie einschließlich des Vaters Sebastian Luft nach Nordamerika aus, während seine Schwestern Maria, Katharina und Christiana Luft in Bermuthshain blieben.

Tannenweg 10 - Hausname Ortstadts

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 70, 1820 Haus Nr. 67, 1861 Haus Nr. 71, 1899 Hauptstraße 31, 1953 Schulweg 10. Besitzer: 1818 Peter Scholtes, Tagelöhner, aus Bermuthshain. 1846 Gemeinde Bermuthshain (Kauf). 1920 Karl Ortstadt (Kauf), Arbeiter, aus Hörgenau. 1961 Franz Schöbella (Schwiegersohn), Bauarbeiter, aus Mährisch-Schönberg (Pol. Bez. Mährisch Schönberg, CSR). Hausname: Angeleitet von Karl Ortstadt aus Hörgenau, der das Haus 1920 erwarb. Interessantes: Das kleine Haus diente von 1846 bis 1920 als Gemeinde-Armenhaus. Neben dem Gebäude stand bis 1862 auch eines von damals noch drei gemeindeeigenen Backhäusern.

Tannenweg 11 - Hausname Hoase oben

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 67, 1820 Haus Nr. 62, 1861 Haus Nr. 69, 1899 Hauptstraße 29, 1953 Alter Weg 11. Besitzer: 1818 Johann Velten Bopp, Schuhmacher + Füsilier, aus Bermuthshain. 1832 Balthasar Muth II. (Schwiegersohn), Ackermann + Dreher, aus Bermuthshain (Kammveldersch). 1848 Sebastian Eschenröder I. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Haus Nr. 39). 1874 Karl Göbel (Kauf), Tagelöhner, aus Bermuthshain (Stoffels Haus). 1875 Heinrich Schäfer II. (Schwiegersohn), Maurer + Weißbinder, aus Volkartshain. 1908 Andreas Komp (Schwiegersohn), Schreinermeister, aus Bermuthshain (Stroaßewärtersch Haus). 1930 Jakob Andreas Volz (Schwiegersohn), Messerschmied + Ofenhändler aus Bermuthshain (Volze). 1969 Josef Präger I. (Schwiegersohn), Schreiner + Postbeamter, aus Domaschin (Pol. Bez. Luditz, CSR). Hausname: Übernommen vom Elternhaus der Ehefrau des Karl Göbel (Hausbesitzer seit 1874). Der vorherige Hausname lautete Jockels und bezog sich auf die Besitzerfamilie bis 1809, bevor Johann Velten Bopp die Witwe des Johann Henrich Jockels heiratete. Interessantes: Ab 1931 betrieb Jakob Andreas Volz in dem Haus eine Messerschmiede und einen Handel mit Eisenwaren, Öfen und Fahrrädern.

Tannenweg 12 - Hausname Koarsersch

Nummerierung: 1868 Haus Nr. 71/5, 1899 Hauptstraße 23, 1953 Schulweg 12. Besitzer: 1868 Johannes Kaiser, Schneider, aus Bermuthshain (Schloarmellersch). 1898 Sebastian Kaiser (Sohn), Waldarbeiter. 1939 Ernst Heinrich Kaiser (Sohn), Landwirt + Forstarbeiter. 1960 Manfred Kaiser (Sohn), Kraftfahrer. Hausname: Abgeleitet von Sebastian Kaiser, dem Erbauer des Hauses. Interessantes: Das Haus wurde 1868 am damaligen südwestlichen Ortsrand neu erbaut. 1980 wurde es bei einem Großbrand zerstört.

Untergasse 1 - Hausname Annas

Nummerierung: 1904 Straße nach Ober-Moos 23, 1953 Untergasse 1. Besitzer: 1904 Heinrich Schlotthauer I., Waldarbeiter, aus Volkartshain. 1923 Heinrich Schlotthauer II. (Sohn), Maurer + Landwirt. 1959 Heinrich Schlotthauer III. (Sohn), Maurer + Landwirt. Hausname: Abgeleitet vom Vornamen der Ehefrau des Hauserbauers Heinrich Schlotthauer I.. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Hausname allmählich durch Schlotthauersch verdrängt. Interessantes: Das Haus wurde 1904 erbaut, und zwar auf einem Grundstück, das bis dahin zur Hofreite Henkelkammbalzersch (später Säuhennerjes) gehört und auf dem ein Stallanbau gestanden hatte.

Heinrich Heutzenröder I. beim Beschlagen eines Pferdes im Hof vor "Kannjerche" um 1910.

Untergasse 3 - Hausname Kannjerche

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 101, 1820 Haus Nr. 95, 1861 Haus Nr. 27, 1899 Straße nach Ober-Moos 18, 1953 Untergasse 3. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Müller, Ackermann + Gerichtsschöffe, aus Bermuthshain.1835 Johannes Kimpel (Schwiegersohn), Schmied, aus Ober-Moos. 1847 Melchior Mühlhäuser (Heirat Witwe), Schmied, aus Hohenzell (Kr. Schlüchtern). 1858 Ludwig Heutzenröder (Schwiegersohn), Tagelöhner, aus Bermuthshain (Nienammels). 1883 Heinrich Heutzenröder I. (Sohn), Schmiedemeister. 1907 Heinrich Müller (Schwiegersohn), Schmiedemeister + Maschinenhändler + Beigeordneter, aus Bermuthshain (Schreiersch).1969 Erwin Rausch (Sohn), Landwirt + Hausmetzger.

Vogelsberger Straße 4 - Hausname Wänersch

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 78, 1853 Haus Nr. 72, 1861 Haus Nr. 80, 1899 Hauptstraße 5, 1913 Bahnhofstraße 4, 1953 Bahnhofstraße 4. Besitzer: 1818 Johannes Bopp, Ackermann + Weber, aus Bermuthshain (Haus Nr. 68). 1849 Andreas Bopp (Sohn), Ackermann + Leinweber. 1857 Johann Repp (Heirat Witwe), Landwirt, aus Herchenhain. 1878 Heinrich Oechler II. (Schwiegersohn), Bäckermeister, aus Bermuthshain (Kannhennersch). 1885 Heinrich Luft II. (Kauf), Wagner, aus Bermuthshain (Ahlewegs Lufte). 1920 Karl Luft (Sohn), Wagner + Holzdreher. 1952 Ernst Jockel III. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Petersch). Hausname: Bezog sich auf die von Heinrich Luft II. (Hausbesitzer seit 1885) begründete Wagnerei ("Wagner" mundartlich "Wäner"). Interessantes: In dem Anwesen betrieb Karl Luft von 1921 bis 1950 die Herstellung von Holzspielwaren, die über Nürnberger Firmen in ganz Deutschland vertrieben wurden.

Vogelsberger Straße 6 - Hausname Sills

Nummerierung: 1818 Haus Nr. 79, 1820 Haus Nr. 73, 1861 Haus Nr. 81, 1899 Hauptstraße 3, 1913 Bahnhofstraße 6, 1953 Bahnhofstraße 6. Besitzer: 1818 Johann Heinrich Schaub senior, Dreher, aus Bermuthshain. 1835 Heinrich Sparwasser (Kauf), Schuhmacher, aus Ober-Moos. 1860 Johannes Scholtes (Kauf), Maurer + Wirt, aus Bermuthshain (späteres Gemoane Haus). 1868 Andreas Oechler VI. (Schwiegersohn), Spezereihändler + Gastwirt, aus Bermuthshain (Kannhennersch). 1888 Heinrich Laufer (Schwiegersohn), Landwirt + Gemeinderechner, aus Bermuthshain (Brennerjes). 1909 Heinrich Sill (Schwiegersohn), Landwirt, aus Salz (Stange). 1953 Heinrich Damer II. (Schwiegersohn), Landwirt, aus Bermuthshain (Damersch). Hausname: Abgeleitet von Heinrich Sill aus Salz (Hausbesitzer seit 1909). Nach seinem Schwiegervater Heinrich Laufer, der Gemeinderechner war, hieß das Haus zeitweise auch Rechnersch. Der vorherige Hausname, dessen Herkunft nicht bekannt ist, lautete Götzjes (auch Götzjes oben), und ist umgezogen, nachdem Andreas Oechler VI. 1882 das Brückmanns Haus erworben hatte und dort die Gastwirtschaft betrieb.

Vogelsberger Straße 18 - Hausname Kaufmanns

Nummerierung: 1911 Hauptstraße 2-8/10, 1953 Bahnhofstraße 18. Besitzer: 1911 Heinrich Löffler II., Schreiner, aus Bermuthshain (Heils). 1920 Wilhelm Kaufmann (Heirat Witwe), Schmied, aus Lichenroth. 1953 Ernst Kaufmann (Sohn), Schmied + Landwirt. Hausname: Abgeleitet von Wilhelm Kaufmann aus Hartmannshain, der die Witwe des im Ersten Weltkrieg gefallenen Heinrich Löffler II. geheiratet hatte. Dieser, der Hauserbauer, stammte aus Heils, weshalb anfänglich auch dieser Hausname verwendet wurde. Interessantes: Das Haus wurde 1911 am Ortsausgang an der Straße zum Bahnhof gebaut. In dem Anwesen wurde anfänglich eine Schreinerei und ab 1926 die letzte Schmiede in Bermuthshain betrieben.

Vogelsberger Straße 23 - Hausname Winterheims

Nummerierung: 1926 Bahnhofstraße 37, 1953 Bahnhofstraße 25. Besitzer: 1926 Johannes Winter, Landwirt, aus Bermuthshain (Bieljes). 1937 Ernst Winter (Sohn), Landwirt + Schindler. 1966 Norbert Winter (Stiefsohn), Kraftfahrer, zu Ober-Moos. Hausname: Abgeleitet vom Hauserbauer Johannes Winter. Interessantes: Das Haus wurde 1926 an der Straße zwischen dem Dorf und dem Bahnhof neu erbaut.

Das Gasthaus "Zur Bahn" auf dem Ausschnitt einer 1928 gelaufenen Postkarte.

Vogelsberger Straße 39 - Hausname Zeechnersch

Nummerierung: 1909 Hauptstraße 2, 1913 Bahnhofstraße 51, 1953 Bahnhofstraße 39. Besitzer: 1909 Ernst Oechler II., Gastwirt, aus Bermuthshain (Götzjes). 1934 Valentin Friedrich Oechler (Heirat Witwe), Sattlermeister + Gastwirt, aus Bermuthshain (Götzjes). 1954 Friedrich Oechler (Sohn), Sattler + Gastwirt. 1967 Horst Schunk (Kauf), kaufm. Angestellter, aus Birstein. Hausname: Abgeleitet von dem Bermuthshainer Bahnhofsvorsteher Karl Zögner, der in dem Haus wohnte. Interessantes: Das Haus wurde 1909 neben dem Bahnhof als Gastwirtschaft "Zur Bahn" erbaut, die bis 1966 bestand und wegen ihrer Abgelegenheit auch bei der Jugend des Ortes und der Nachbarorte sehr beliebt war.

Vogelsberger Straße 43 - Hausname Bahnhof

Nummerierung: 1909 Hauptstraße 2, 1913 Bahnhofstraße 51, 1953 Bahnhofstraße 43. Besitzer: 1905 Großherzogtum Hessen, Landeseigentum. 1923 Deutsches Reich, Reichsbahndirektion Frankfurt am Main. 1949 Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Kassel. Hausname: Das Gebäude wurde als Bahnhof der Gemeinde Bermuthshain erbaut. Interessantes: Das Bahnhofsgebäude wurde nach einem Typenentwurf des Architekten Ludwig Hofmann aus Herborn 1905 erbaut und am 1. April 1906 eröffnet. Als solches diente es bis zur Einstellung des Personenverkehrs am 27. September 1975.

Vogelsberger Straße 44 - Hausname Sächewerk

Nummerierung: 1920 Bahnhofstraße 49, 1953 Bahnhofstraße 44. Besitzer: 1920 Hoch- und Tiefbaugesellschaft G. m. b. H. vormals Heinrich Zinn & Co, Gießen. 1925 Waldindustrie G. m. b. H. zu Bermuthshain, Sitz Franziusstraße 13-14 Frankfurt a. M. - Osthafen. 1934 Tischlerei Karl Seibert. 1935 Ludwig Schmelz, Sägewerksbesitzer, aus Crainfeld (Wänersch). 1936 Sägewerk Karl Henkel, Lauterbach. 1964 Reinfried Reckziegel, Schreiner, aus Wüstwillenroth. Hausname: Der Gebäudekomplex wurde als Sägewerk gebaut. Interessantes: Das Sägewerk nahe dem Bahnhof Bermuthshain, bestehend aus dem Kessel- und Maschinenhaus, dem Sägebau, einem Holzschuppen, einer Lagerhalle und einem Wohnhaus, wurde 1920 fertiggestellt. Mit mehreren Unterbrechungen, besonders in den 1920er Jahren wurde es bis 1975 betrieben.